Merkel fordert bessere Ausbildungschancen für Zuwanderer

Merkel fordert bessere Ausbildungschancen für Zuwanderer
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Unternehmen dazu aufgerufen, allen jungen Menschen - egal, ob mit oder ohne Migrationshintergrund - die Chance auf eine Berufsausbildung zu geben.

Es sei leider richtig, dass es junge Menschen mit ausländisch klingenden Namen schwerer hätten als andere, zu Bewerbungsgesprächen eingeladen zu werden, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. Deshalb widme sich der Integrationsgipfel am Montag ganz besonders diesem Thema.

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Es gebe allerdings auch schon viele gute Beispiele, sagte die Bundeskanzlerin. In der "Charta der Vielfalt" hätten sich sehr viele Unternehmen zusammengeschlossen, "die auch aktiv nach außen zeigen: Uns ist jeder willkommen". Es gebe auch eine Vielzahl von Initiativen, die jungen Menschen unterstützten, wenn sie Schwierigkeiten hätten. "Unser Ziel muss sein, jeden jungen Menschen so fitzumachen, dass er für eine Berufsausbildung geeignet ist", erklärte Merkel.

Mit Blick auf Zuwanderer mit Bildungsabschlüssen sagte die Kanzlerin: "Ich denke, wir verschenken immer noch zu viele Potenziale." Das Gesetz zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse sei noch relativ neu. Sie rief die nach Fachkräften suchenden Arbeitgeber zur Offenheit auf. "Deshalb ist es gut, mit den Kammern und der Politik zusammen immer wieder zu werben und zu sagen: Jeder soll bei uns im Land eine Chance haben", erklärte Merkel. "Das gehört einfach zu einem modernen, weltoffenen Land."

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Die Regierungschefin bekräftigte die Bedeutung guter Deutschkenntnisse. Das Erlernen der Sprache sei eine Notwendigkeit und eine Voraussetzung für eine qualifizierte Arbeit. Sie rief die Unternehmen auf, ihre Mitarbeiter dabei zu unterstützen. Wenn Arbeitgeber an einer guten Mitarbeiterschaft interessiert seien, fänden sie entsprechende Wege, auch "ohne dass wir Gesetze machen".

Ziel des Integrationsgipfels ist es, die Ausbildung von Zuwanderern zu verbessern. Zu dem Treffen im Kanzleramt werden 120 Migranten, Unternehmer und Politiker erwartet, darunter Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU).