"Brot für die Welt" enttäuscht vom Entwicklungshaushalt

"Brot für die Welt" enttäuscht vom Entwicklungshaushalt
Das evangelische Hilfswerk verwies auf die Ebola-Epidemie in Westafrika, die Flüchtlinge aus Syrien und dem Nordirak sowie die Hungersnot im Südsudan: So werde Deutschland den Herausforderungen nicht gerecht.

Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" hat mit Enttäuschung auf den Bundeshaushalt 2015 reagiert, der am Freitag vom Bundestag verabschiedet wurde. Das Parlament werde damit den gewachsenen globalen Herausforderungen nicht gerecht, erklärte Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von "Brot für die Welt". Dabei verwies sie auf die die Ebola-Epidemie in Westafrika, die Flüchtlinge aus Syrien und dem Nordirak sowie die Hungersnot im Südsudan.

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Zwar begrüßte Füllkrug-Weitzel die Aufstockung der Mittel im Entwicklungsetat um rund 60 Millionen Euro, das einem Plus von einem Prozent entspricht. Gemessen an den Versprechen der Bundesregierung auf großen Konferenzen und im Koalitionsvertrag sei das aber viel zu wenig. Den schönen Worten müssten Taten folgen.

Auch in der Zukunftscharta, die Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Montag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) überreicht habe, seien höhere Ziele gesteckt. Demnach soll der Anteil der Entwicklungshilfe am Bruttonationaleinkommen bald auf 0,7 Prozent erhöht werden. Derzeit liegt er bei 0,38 Prozent.

Auch der Verband Entwicklungspolitik (Venro) kritisierte, dass Deutschland damit deutlich unter seiner für 2015 versprochenen Zielsetzung bleibe. Die 0,7-Prozent-Marke werde "wieder gerissen", sagte Venro-Vorstandsvorsitzender Bernd Bornhorst. "Das ist angesichts der von der Regierung gegebenen Versprechen und vor allem angesichts der weltweiten Katastrophen ein Skandal." Venro vertritt rund 120 kirchliche und private Entwicklungsorganisationen.