Kampf gegen Hunger: Argarminister Schmidt appelliert an Großkonzerne

Kampf gegen Hunger: Argarminister Schmidt appelliert an Großkonzerne
Der CSU-Minister sprach sich gegen eine "Priduktion ohne Rücksicht auf soziale, ökonomische und ökologische Verluste" aus. An diesem Montag nimmt er am "Eine-Welt-Forum" in Berlin teil.

Bei der Bekämpfung des Hungers sieht Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) auch Großkonzerne in der Pflicht. "Durch ihre große Marktmacht, gerade im Einkauf von Produkten, haben die Großkonzerne Verantwortung", sagte Schmidt im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Natürlich sollten und dürften Konzerne Gewinne machen. Die Gewinnvorstellung müsse sich allerdings an der Bereitschaft messen lassen, "jeden vom Erzeuger bis zum Verbraucher nachvollziehbar und kompatibel am Erfolg teilhaben zu lassen", sagte Schmidt.

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Mit Hinblick auf den bäuerlichen Familienbetrieb plädiere er für eine "angepasste Produktion, nicht für Produktion ohne Rücksicht auf soziale, ökonomische und ökologische Verluste", betonte der Minister. Er sehe, dass es bei Großkonzernen bereits in diese Richtung gehe. Schmidt sagte, durch das Abschließen von Direktverträgen mit den Produzenten könne im Bereich der Lebensmittelzulieferung eine spürbare Verbesserung erreicht werden. "Damit verdienen die Erzeuger vor Ort mehr Geld", ist der CSU-Politiker überzeugt.

Schmidt nimmt an diesem Montag am Eine Welt-Forum in Berlin teil. Unter Federführung des Entwicklungsministeriums diskutieren dort Vertreter der Bundesregierung und der Zivilgesellschaft über zentrale Themen nachhaltiger Politik. Zu der Konferenz werden neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) und Landwirtschaftsminister Schmidt weitere Kabinettsmitglieder erwartet.

Schmidt betonte erneut die Bedeutung bäuerlicher Landwirtschaft gerade in Regionen, in denen Menschen an Hunger leiden. "Der wahre Skandal liegt darin, dass wir es nicht schaffen, Nahrungsmittel dort zu produzieren und dorthin zu bringen, wo Mangel herrscht", sagte er. Die Welternährungskonferenz in der vergangenen Woche habe deutlich gemacht: "Die Erde gibt bei nachhaltiger Bewirtschaftung genügend Nahrung für alle", sagte Schmidt. Kenntnisreiche und moderne Landwirtschaft, Anbau und Tierhaltung seien der Schlüssel zur Besserung.

Schmidt sagte, daran müsse international gearbeitet werden. Allerdings äußerte sich der Minister skeptisch gegenüber festen Verpflichtungen. "Hunger lässt sich nicht mit Ge- und Verboten stillen", erklärte Schmidt. Man müsse mit der "Unzulänglichkeit internationaler Beschlüsse arbeiten und darf nicht auf Sünder warten". Er versprach, in der EU für konkrete Zeitpläne zu werben und selbst voranzugehen. "Die Kolonne kann nicht warten, bis der letzte aufgeschlossen hat", sagte er.