Gröhe fordert Maßnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen

Gröhe fordert Maßnahmen gegen Antibiotika-Resistenzen
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) fordert eine weltweite Verschreibungspflicht für Antibiotika.

Die weltweite Ausbreitung von Resistenzen müsse gestoppt werden, sagte Gröhe der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Wenn Antibiotika nicht mehr wirken, können schon Infektionen, die heute gut heilbar sind, wie etwa eine Blasenentzündung, zu schweren Gesundheitsschäden führen."

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Antibiotika in Medikamenten verlieren zunehmend ihre Wirkung, weil immer mehr Erreger resistent dagegen werden. Die Behandlungsmöglichkeiten bei Infekten drohen laut Gesundheitsministerium daher auf den Stand vor der Entdeckung des Penizillins 1928 abzusinken. Das sei eine dramatische Entwicklung. Jedes Jahr sterben in Deutschland mindestens 15 000 Menschen an Infektionen mit Keimen, die gegen Antibiotika resistent sind. Ursache ist laut Ministerium der weltweit übermäßige und unsachgemäße Gebrauch der Arznei.

Im Jahr 2011 erhielten Studien zufolge etwa 38 Millionen Deutsche Antibiotika. Jährlich werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 500 bis 600 Tonnen Antibiotika allein im ambulanten Bereich verbraucht. Die Weltgesundheitsorganisation sei beauftragt worden, 2015 einen globalen Aktionsplan zur Bekämpfung der Resistenzen zu erarbeiten, sagte Gröhe. In Deutschland gibt es einen solchen Plan seit 2008.