Rund 80.000 Sicherheitsmängel in Bangladeschs Textilindustrie

Textilfabrik "One Composite Mills" in Gazipur, Bangladesch.
Foto: dpa/Doreen Fiedler
Rund 80.000 Sicherheitsmängel in Bangladeschs Textilindustrie
Die Inspektoren von mehr als 1.100 Textilfabriken in Bangladesch haben über 80.000 Sicherheitsprobleme festgestellt.

Bei 17 Gebäuden waren die Mängel so gravierend, dass eine Evakuierung empfohlen wurde, wie die Amsterdamer Geschäftsstelle des Abkommens für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladeschs Textilindustrie ("Bangladesh Accord") am Dienstag mitteilte.

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In 110 Gebäuden wurden Sofortmaßnahmen notwendig, um die Produktion fortsetzen zu können. Zu den Mängeln gehörten das Fehlen von Feuerschutztüren, Rauchmeldern, Wegweisern und sicheren Notausgängen, aber auch das Überlasten von Gebäudeteilen. Als Erfolg wertete die Geschäftsstelle, dass bis Ende September die Erstinspektion der beteiligten Firmen fristgerecht abgeschlossen worden sei.

"Das Abkommen-Team arbeitet jetzt intensiv mit Fabrikanten, Markenunternehmen und Arbeitskollegen zusammen, um sicherzustellen, dass Missstände behoben werden", erklärte der Leitende Sicherheitsprüfer Brad Loewen.

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Das Vertragswerk kam nach internationalen Protesten nach dem Einsturz des Plana-Raza-Fabrikhochhauses in Bangladesch im April 2013 zustande. Bei dem Unglück starben mehr als 1.100 Arbeiterinnen. Dem rechtlich bindenden Vertragswerk traten mehr als 180 Markenunternehmen und Handelshäuser sowie Gewerkschaften beigetreten. Zu den Unterzeichnerfirmen gehören Aldi, KiK, Karstadt und Primark.