Kardinal Marx optimistisch über Beratungen der Familiensynode

Kardinal Marx optimistisch über Beratungen der Familiensynode
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat sich optimistisch über die Beratungen der Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie im Vatikan geäußert.

Die freie Diskussion in einer Atmosphäre der Offenheit habe eine große Bandbreite an Auffassungen gezeigt und damit Mut gemacht, sagte er nach dem ersten Sitzungstag am Montagabend in Rom. Die deutschen Bischöfe stünden mehrheitlich hinter der von Kardinal Walter Kasper vertretenen Position zur Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zuzulassen.

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Marx warnte bei der Synode vor der Annahme, Familien könnten zu einem Idealzustand zurückkehren, da es einen solchen nie gegeben habe. "Ehe und Familie waren immer auch eine Herausforderung für die Kirche, schon im Neuen Testament." Er selbst habe bei der Vorbereitung der Synode angeregt, auch wiederverheiratete Geschiedene zu der Bischofsversammlung einzuladen, sagte der Münchner Erzbischof.

Zur Frage möglicher Reformen als Ergebnis der Synode betonte Marx, es gehe zwar vorrangig um Seelsorge und nicht um Veränderungen der katholischen Lehre. Im Unterschied zum Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, zeigte er sich jedoch offen für eine Weiterentwicklung der Lehre, wie sie auch bereits das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) betrieben habe. "Es ist zu strikt zu sagen, wir rühren nicht an die Lehre."

Die von Papst Franziskus einberufene Familiensynode war am Sonntag eröffnet worden. Zwei Wochen lang berät der Papst mit Kardinälen, Bischöfen, Priestern und Laien das katholische Verständnis von Ehe, Familie und Sexualität.