Deutschland will Peschmerga noch stärker unterstützen

Deutschland will Peschmerga noch stärker unterstützen
32 kurdische Soldaten werden im fränkischen Hammelburg an der deutschen Panzerabwehrwaffe "Milan" geschult. Verteidigungsministerin von der Leyen sichert zu, den Kampf der Kurden gegen den "Islamischen Staat" (IS) noch intensiver zu unterstützen.

Die Bundesregierung will die kurdischen Peschmerga-Soldaten in ihrem Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) noch stärker unterstützen. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sagte am Donnerstag im fränkischen Hammelburg, "die Zusammenarbeit wird sicher fortgesetzt und intensiviert". Die Ministerin besuchte an der Infanterieschule der Bundeswehr die Ausbildung von 32 kurdischen Soldaten an der Panzerabwehrwaffe "Milan".

Außerdem kündigte die Ministerin an, dass die Bundeswehr ein Ärzteteam in den Nordirak schicken will, um dort verwundete Peschmerga-Kämpfer zu behandeln. Soldaten mit komplizierteren Verletzungen sollen auch in deutsche Bundeswehr-Krankenhäuser gebracht worden. Von der Leyen sagte, etwa 70 Prozent der Verletzungen der Peschmerga seien auf Minen zurückzuführen. Die IS-Miliz wolle mit den Minen die Rückeroberung der von ihr besetzten Gebiete verhindern.

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Von der Leyen brachte auch eine Erhöhung des Wehretats ins Gespräch. Trotz der aktuellen Ausrüstungsmängel komme die Bundeswehr im Jahr 2015 "mit dem Etat aus, der uns bewilligt worden ist". "Aber das Mehr, was wir brauchen, um eine besser Materiallage zu haben - das wird Geld kosten, und darüber müssen wir reden."

Der Ministerin zufolge treten aktuell Defizite in der Ausrüstung der Bundeswehr zutage, weil zum Beispiel bestellte Transportflugzeuge nicht geliefert worden seien. Entscheidend sei aber, dass Deutschland sein internationales militärisches Engagement verstärkt habe. Die Bundesrepublik werde "hart daran arbeiten müssen", ihre Ansprüche zu erfüllen.

Die kurdischen Kämpfer werden seit Samstag im unterfränkischen Hammelburg ausgebildet. Die Ausbildung dauert sieben Tage, am Wochenende fliegen die Kurden zurück in den Nordirak. Dort sollen sie das Erlernte an die dortigen kurdischen Soldaten weitergeben.

Für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sollen die Kurden unter anderem mehrere hundert "Milan"-Raketen und mehrere tausend Gewehre aus Deutschland erhalten. Von der Leyen zufolge wurden bereits rund 300 Tonnen Waffen geliefert, bis Ende Oktober sollen es knapp 700 Tonnen sein.