Ban: Welt muss gegen Vertreibung zusammenstehen

Ban: Welt muss gegen Vertreibung zusammenstehen
Laut UN waren Ende 2013 51 Millionen Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Vertreibung. Generalsekretär Ban erinnert an das Leid vieler Menschen in Afrika - und erinnert an seine eigenen Erfahrungen mit Vertreibung.

Angesichts der höchsten Flüchtlingszahl seit dem Zweiten Weltkrieg hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Staatschefs zu einem entschlossenen Eintreten gegen Vertreibung aufgerufen. Die Weltgemeinschaft müsse enger zusammenrücken, um den mehr als 51 Millionen Flüchtlingen zu helfen, sagte Ban am Mittwoch in Genf. Die Welt mit ihren vielen bewaffneten Konflikten biete derzeit "kein schönes Bild".

Der Generalsekretär betonte bei einer Vorstandssitzung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR, dass die vielen Krisen in Afrika nicht in Vergessenheit geraten dürften. Ban nannte die Kämpfe in der Zentralafrikanischen Republik, im Norden Nigerias und am Horn von Afrika. Seit Beginn des Jahres seien mehr als zwei Millionen Menschen auf dem Kontinent neu in die Flucht getrieben worden. Ban beklagte aber auch die "neuen Tiefen der Barbarei" in den Bürgerkriegsländern Syrien und Irak.

Ban mahnte die Geberländer, mehr finanzielle Mittel für die Versorgung der wachsenden Flüchtlingszahlen bereitzustellen. Niemals zuvor hätten die UN-Hilfsorganisationen wie das UNHCR oder das Welternährungsprogramm so vielen Menschen beistehen müssen wie in diesem Jahr.

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Der Südkoreaner Ban erinnerte in einer persönlichen Passage seiner Rede auch daran, dass er als Kind selbst Opfer von Gewalt und Vertreibung geworden war. Während des Koreakriegs (1950-1953) sei er mit seiner Familie aus seinem brennenden Heimatdorf geflüchtet. Die Vereinten Nationen hätten ihm und seiner Familie geholfen.

Zum Jahresende 2013 waren laut den Vereinten Nationen mehr als 51 Millionen Menschen vor Gewalt und Unterdrückung auf der Flucht. Ein Jahr zuvor betrug die Zahl rund 45 Millionen. Mehr als 33 Millionen Männer, Frauen und Kinder irrten Ende 2013 als Binnenflüchtlinge im eigenen Land umher, ihre Zahl erreichte den höchsten Stand seit Beginn der statistischen Erfassung 1989.

Die Zahl der Flüchtlinge, die im Ausland Schutz vor Gewalt und Verfolgung suchten, lag laut dem Hilfswerk Ende 2013 bei knapp 17 Millionen Menschen. Mehr als drei Millionen Menschen sind inzwischen vor dem blutigen Konflikt in Syrien ins Ausland geflohen. Dazu kamen Ende 2013 noch mehr als eine Million Asylbewerber.