US-Kirchengemeinden werden lockerer

US-Kirchengemeinden werden lockerer
In den Kirchengemeinden in den USA wächst die Akzeptanz schwuler und lesbischer Mitglieder sowie die ethnische Vielfalt. Gottesdienste seien "nicht mehr so formell" wie in der Vergangenheit, heißt es in der Untersuchung National Congregations Study, die am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlicht wurde.

###mehr-artikel### In nahezu jeder zweiten Gemeinde können in Partnerschaft lebende Schwule und Lesben Mitglieder werden, im Jahr 2006 war das nur bei einem Drittel der Gemeinden möglich. In jeder vierten Gemeinde stehen der Studie zufolge Führungspositionen für Homosexuelle offen. 46 Prozent aller Kirchgänger besuchten Gottesdienste, bei denen Schlagzeug gespielt wird, und 56 Prozent Gottesdienste mit Orgelmusik. Der Erhebung zufolge ist die Zahl der "regelmäßigen" Gottesdienstbesucher im Schnitt pro Gemeinde von 80 im Jahr 1998 auf 70 im Jahr 2012 gesunken.

Als evangelikal eingestufte Formen von Frömmigkeit verbreiteten sich, und Christen besuchten zunehmend Gemeinden, in denen mit erhobenen Armen Lobpreis gesungen, Amen gerufen und spontan getanzt werde, sagte der Soziologe Mark Chaves von der Duke Universität in North Carolina.

###mehr-links### Chaves' Forscherteam untersucht seit 1998 das kirchliche Leben in US-amerikanischen Gemeinden. Für die aktuelle Erhebung wurden Vertreter von 1.331 repräsentativen Gemeinden befragt. Im Jahr 2012 hätten elf Prozent der Gottesdienstbesucher Gemeinden mit ausschließlich weißen Mitgliedern besucht, halb so viele wie 1998. Rund zwei Drittel der mehrheitlich weißen Kirchengemeinden hätten wenigstens einige Schwarze oder Latinos als Mitglieder. In überwiegend schwarzen Gemeinden sei die ethnische Verschiedenheit nicht gewachsen.