Deutschland verzehnfacht Hilfszahlungen für Ebola-Länder

Deutschland verzehnfacht Hilfszahlungen für Ebola-Länder
Die Bundesregierung verzehnfacht einem Zeitungsbericht zufolge ihre Hilfszahlungen für die von der Ebola-Epidemie betroffenen westafrikanischen Länder.

Deutschland stocke die Mittel für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für den Kampf gegen Ebola von einer Million auf zehn Millionen Euro auf, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe). "Die Situation hat sich dramatisch verschlimmert und droht, außer Kontrolle zu geraten."

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Die zusätzlichen Gelder sollen nach den Worten des Entwicklungsministers für Medikamente für die mit Ebola infizierten Menschen und für mehr medizinisches Personal ausgegeben werden. Müller forderte auch andere Länder zu mehr Hilfe auf. So müsse die Staatengemeinschaft etwa den Lufttransport für internationale Helfer sicherstellen. "Wir müssen medizinisches Personal in die entsprechenden Länder bringen und zugleich sicherstellen, dass wir sie im Notfall auf dem schnellsten Weg wieder ausfliegen und ihnen die bestmögliche medizinische Versorgung gewährleisten können", sagte Müller.

Derzeit wütet in Westafrika die schwerste Ebola-Epidemie seit Entdeckung des Virus 1976. Bis zum 6. September steckten sich in den drei Schwerpunktländern Liberia, Sierra Leone und Guinea rund 4.300 Menschen mit dem Virus an, rund 2.300 starben. Betroffen sind daneben auch Nigeria, der Senegal und der Kongo. Wobei der Virusstamm im Kongo nicht mit dem in Westafrika übereinstimmt. Gegen die Infektion gibt es noch kein zugelassenes Heilmittel und keine Schutzimpfung. Die WHO hat allerdings wegen der Schwere der Epidemie den Einsatz von Medikamenten erlaubt, die noch nicht zugelassen sind.