Ein Fünftel der Deutschen hat Vorurteile gegenüber Minderheiten

Foto: dpa/Franziska Kraufmann
Ein Fünftel der Deutschen hat Vorurteile gegenüber Minderheiten
In Deutschland haben viele Menschen noch immer heftige Vorurteile gegenüber ethnischen und kulturellen Minderheiten.

Mehr als jeder Fünfte lehne Sinti und Roma, Asylbewerber und Muslime ab, heißt es in einer am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld.

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Auch antisemitische und rassistische Äußerungen fänden immer noch Anklang in der deutschen Bevölkerung. Mindestens jeder zehnte Bürger stimmte einer "natürlichen Hierarchie zwischen Völkern" zu und unterstellte Juden, sie würden von der Holocaust-Vergangenheit profitieren wollen. Rund acht Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Migranten in die Heimat zurückkehren sollten, wenn die Arbeitsplätze knapp werden.

"Allerdings können wir auch festhalten, dass die Mehrheit der Bürger positiv gegenüber Migranten eingestellt ist - ganz besonders jene, die schon eingewandert sind", sagte Andreas Zick, Leiter der Studie an dem Bielefelder Institut. "Hier gilt es anzusetzen, und dabei könnten Menschen mit Migrationserfahrung eine große Hilfe sein."

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Unter dem Titel "Zugleich - Zugehörigkeit und Gleichwertigkeit" wurden insgesamt 2.006 Menschen telefonisch zwischen November 2013 und Januar 2014 befragt. Die Studie wurde von der Stiftung Mercator gefördert.