Friedensaktivisten protestieren gegen Waffenlieferungen in den Irak

Friedensaktivisten protestieren gegen Waffenlieferungen in den Irak
Friedensaktivisten haben am Samstag auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof Stukenbrock-Senne in Ostwestfalen gegen deutsche Waffenlieferungen in den Irak protestiert.

Die als Nothilfe für die Kurden im Nordirak deklarierten Lieferungen seien ein Tabubruch, sagte der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag, Lühr Henken, in Schloß Holte-Stukenbrock. Damit liefere die Bundesregierung erstmals in einem akuten Krieg Waffen an eine Konfliktpartei.

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Henken warnte bei einer Veranstaltung zum Gedenken an den Beginn des Ersten und Zweiten Weltkriegs vor 100 beziehungsweise 75 Jahren, der weitere Verbleib der gelieferten Waffen könne kaum kontrolliert werden, "schon gar nicht im Waffenbasar Nahost". Zudem könnten die Kurden die Waffen einsetzen, um ihre angestrebte staatliche Unabhängigkeit zu erreichen. Der Konflikt im Irak um den Vormarsch der radikal-sunnitischen Miliz "Islamischer Staat" (IS) könne nicht durch Rüstungsexporte, sondern nur durch Verhandlungen aller beteiligten Parteien gelöst werden, sagte der Friedensaktivist laut vorab verbreitetem Redemanuskript.

Der Arbeitskreis "Blumen für Stukenbrock" pflegt seit mehr als 45 Jahren das Andenken an die auf dem sowjetischen  Soldatenfriedhof begrabenen Opfer der NS-Diktatur. In den Massengräbern auf dem Friedhof wurden nach Angaben der Initiative mehr als 65.000 Menschen bestattet.