WHO: Zahl der Ebola-Toten steigt auf 887

Foto: dpa/Hans R. Gelderblom
Ebolaviren unter dem Mikroskop
WHO: Zahl der Ebola-Toten steigt auf 887
Die tödliche Ebola-Epidemie in Westafrika breitet sich weiter aus. Die Weltbank stellt 200 Millionen US-Dollar Nothilfe für die Bekämpfung der Epidemie bereit.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete am Montagabend in Genf von 1.603 Erkrankten bis zum Stichtag 1. August. 887 Menschen seien an Ebola gestorben. Allein zwischen dem 31. Juli und dem 1. August wurden demnach 163 neue Ebola-Fälle und 61 Tote gemeldet.

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Die Epidemie hatte im März in Guinea begonnen. Das Land ist den Angaben zufolge mit 485 Ebola-Fällen und 358 Toten auch am stärksten betroffen. Dort werden aber momentan wenig neue Infektionen registriert. Die Fieberkrankheit breitet sich nach WHO-Informationen zurzeit am stärksten in Liberia und Sierra Leone aus, wo zuletzt jeweils mehr als 70 Neuerkrankungen festgestellt wurden.

"Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln"

Die Weltbank stellt 200 Millionen US-Dollar Nothilfe für die Bekämpfung der Epidemie in Westafrika bereit. Das Geld ist für die Regierungen der drei betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone sowie für die Weltgesundheitsorganisation bestimmt, wie die Weltbank am Montag (Ortszeit) in Washington mitteilte.

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Weltbankpräsident Jim Yong Kim warnte, dass weit mehr Menschenleben auf dem Spiel stünden, so lange das tödliche Virus in diesen Ländern mit ihren schwachen Gesundheitssystemen wütet. "Die internationale Gemeinschaft muss schnell handeln, um diesen Ebola-Ausbruch einzudämmen und zu stoppen", sagte Kim, der selbst Arzt ist. Die Weltbank werde auch Sozialsicherungssysteme für die von Ebola betroffenen Gemeinschaften aufbauen.

In Westafrika werden auch negative Folgen für die Wirtschaft befürchtet. So liegen Felder brach oder werden nicht abgeerntet, weil die Bauern aus Angst vor Ansteckung geflohen sind. Der grenzüberschreitende Handel ist deutlich abgeflaut, weil Grenzen geschlossen und Flüge eingestellt wurden und weil Händler nicht mehr reisen wollen. In Liberia sind die Schulen infolge des verhängten nationalen Notstands geschlossen. Auch die Länder Nigeria, Ghana und Togo haben Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.