Schwierige Suche nach Lösung für Zentralafrika-Krise

Schwierige Suche nach Lösung für Zentralafrika-Krise
Die Verhandlungen zur Lösung der Krise in der Zentralafrikanischen Republik sind auf Schwierigkeiten gestoßen.

Die neun militärischen Abgesandten der überwiegend muslimischen Ex-Séléka-Rebellen seien den Gesprächen im kongolesischen Brazzaville ferngeblieben, berichtete der französische Sender RFI am Dienstagabend. Sie hatten zuvor überraschend eine Teilung des Landes in muslimische und christliche Gebiete gefordert. Die christliche Anti-Balaka-Miliz reagierte darauf mit Verwunderung.

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Seit Montag versucht der Präsident der Republik Kongo, Denis Sassou-Nguessou, zwischen den zentralafrikanischen Konfliktparteien zu vermitteln. Die Einstellung der Feindseligkeiten war bereits vereinbart worden. In Brazzaville sollte es nur noch um die Einzelheiten des Vertrags gehen, erklärte die Anti-Balaka. Von einer möglichen Teilung des Landes sei nie die Rede gewesen. 

In der Zentralafrikanischen Republik bekämpfen sich seit einem Putsch im Frühjahr 2013 muslimische und christliche Milizionäre. Anfang 2014 wurde Catherine Samba-Panza zur Übergangs-Staatspräsidentin gewählt. Zivilisten werden aber weiterhin Opfer von Gräueltaten. Die Hälfte der Bevölkerung, etwa 2,2 Millionen Menschen, ist von humanitärer Hilfe abhängig. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen warnen vor gewaltsamen Vertreibungen im Stil ethnischer Säuberungen. Etwa 50 Prozent der Einwohner sind Christen, 15 Prozent Muslime.

Die Europäische Union hat eine 800 Soldaten starke Schutztruppe in das Land geschickt, die Bundeswehr unterstützt diesen Einsatz unter anderem mit Flugzeugen. Außerdem sind rund 6.000 Soldaten einer afrikanischen Friedensmission im Einsatz. Im April bewilligten die Vereinten Nationen eine UN-Friedensmission mit bis zu 10.000 Soldaten und 1.800 Polizisten. Sie sollen die afrikanischen Truppen im September ablösen.