Tausende Teilnehmer bei israelkritischer Demonstration in Essen

Tausende Teilnehmer bei israelkritischer Demonstration in Essen
Rund 3.000 Menschen haben am Freitagnachmittag in Essen gegen die israelische Bombardierung Gazas protestiert.

Die Demonstranten forderten einen sofortigen Stopp der Bombardierung und ein Ende des Krieges. Zu der Kundgebung hatte unter anderem die Jugendorganisation der Partei Die Linke aufgerufen. Über Facebook hatten in den letzten Tagen rund 7.000 Menschen ihre Teilnahme angekündigt. Auch palästinensische Organisationen und linke Splittergruppen hatten zu der Demonstration aufgerufen.

Auf Transparenten und Plakaten hieß es unter anderem "Stopp dem Völkermord", "Gestern Opfer - heute Mörder" oder "Schluss mit dem Massaker". Viele Demonstranten trugen Palästinenser-Tücher. Andere schwenkten die palästinensische Flagge.

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Der Landessprecher der Linkspartei aus NRW, Ralf Michalowsky kritisierte "eine grauenvolle und unverhältnismäßige Militäroffensive" Israels. Seine Parteikollegin, die Landessprecherin Özlem Alev Demirel betonte: "Wir wollen Frieden! Frieden für alle Menschen in der Region."

Vor der Demonstration nahm die Polizei in der Reviermetropole 14 Menschen fest, die nach Polizeiangaben "schwere Straftaten" gegen die Alte Synagoge in Essen geplant hatten. Insgesamt wurden 15 Wohnungen durchsucht, davon 14 in Essen und eine in Unna. Gefährlichen Gegenstände oder Waffen seien dabei jedoch nicht gefunden worden, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Essen ermittelt gegen die Festgenommen wegen Verabredung zu einem Verbrechen.

Aus Sicherheitsgründen wird die Alte Synagoge in Essen seit einigen Tagen von Polizisten bewacht. Bereits in der Nacht zum Freitag hatten rund 100 Demonstranten anti-israelische Parolen skandiert und einen Angriff auf die Alte Synagoge im Zentrum der Stadt versucht. Die Alte Synagoge dient seit 1980 als Gedenkstätte.

Zeitgleich zu der israelkritischen Demonstration fand in der Innenstadt eine Kundgebung für Israel statt. In dem Aufruf zu dieser Veranstaltung unter dem Motto "Gegen den Terror der Hamas und gegen die antisemitische Hetze Essener pro-Hamas Demonstranten" hieß es, die antisemitische Hetze dürfe nicht widerspruchslos hingenommen werden.