Nikolaus Schneider erhält Buber-Rosenzweig-Medaille

Nikolaus Schneider erhält Buber-Rosenzweig-Medaille
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erhält die Buber-Rosenzweig-Medaille 2012. Damit solle das nachhaltige Wirken Schneiders für eine Neugestaltung in den christlich-jüdischen Beziehungen gewürdigt werden, teilte der Vorstand des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit am Montag in Bonn mit.

Der undotierte Preis soll dem Präses der rheinischen Landeskirche am 11. März kommenden Jahres in Leipzig verliehen werden. "Ich freue mich über die Entscheidung des Koordinierungsrates und fühle mich sehr geehrt", sagte Schneider dem epd in einer ersten Reaktion. "Die besondere Beziehung zu unseren jüdischen Schwestern und Brüdern ist für meinen Glauben prägend und fundamental geworden."

Der Koordinierungsrat begründete seine Entscheidung mit der maßgeblichen Mitwirkung Schneiders an der Aktualisierung der "bahnbrechenden" rheinischen Synodalerklärung von 1980 zur "Erneuerung des Verhältnisses von Christen und Juden". In der Gründung, aber auch im Bestand des Staates Israel sehe der Präses gemeinsam mit seiner Kirche ein Zeichen der Treue Gottes zu seinem Volk.

Ebenso wegweisend bleibe seine deutliche "Absage an die Judenmission ohne Wenn und Aber". Sie erwachse aus der Überzeugung, "dass die Kirche nicht an die Stelle, sondern an die Seite des Gottesvolkes Israel getreten ist", so hieß es. Auch habe Schneider als EKD-Ratsvorsitzender immer wieder auf das gemeinsame Anliegen von Christen und Juden hingewiesen, "gegen jedes Wiedererstarken von Rassismus und Antisemitismus einzutreten".

Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird Schneider am 11. März nächsten Jahres bei der Eröffnungsveranstaltung der Woche der Brüderlichkeit im Leipziger Gewandhaus übergeben. Der Preis wird seit 1968 an Personen oder Institutionen verliehen, die sich um die Verständigung zwischen Christen und Juden verdient gemacht haben. Er erinnert an die jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929). Der Koordinierungsrat vertritt mehr als 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene. 

epd