Haseloff: Luther katholischer als die Katholiken heute

Haseloff: Luther katholischer als die Katholiken heute
"Martin Luther ist der letzte Katholik, den wir in Sachsen-Anhalt haben", sagt der mögliche neue Ministerpräsident von Sachsen Anhalt, Reiner Haseloff. "Er ist katholischer als wir Katholiken heute." Luther habe gebeichtet, sich bekreuzigt und das Magnificat gebetet. Am Reformationsjubiläum 2017 will sich Haseloff, der selbst Katholik ist, beteiligen. ""Ich feiere da toll mit."

Haseloff, der an der Spitze der CDU-Landtagsfraktion eine Koalition mit der SPD anstrebt und die Nachfolge des bisherigen Regierungschefs Wolfgang Böhmer (CDU) antreten will, wohnt in der Lutherstadt Wittenberg. "Meine Vorfahren kannten Luther persönlich", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Sie hätten vor mehr als 500 Jahren am Elstertor in Wittenberg gelebt, wo er selbst noch heute wohne.

Schon in den 1980er Jahren in der DRR sei die Ökumene in der Stadt großgeschrieben worden, sagte der 57-Jährige: "Wir haben als Abiturienten Melanchthon auf dem Marktplatz einen Kranz umgehängt, an der Stasi vorbei. Ein paar Minuten später war der Kranz wieder weg", sagte Haseloff. 2008 wurde in Wittenberg die Lutherdekade eröffnet. Sie führt mit unterschiedlichen Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum im Jahr 2017, das an den Thesenanschlag von Martin Luther (1483-1546) vor 500 Jahren in Wittenberg erinnert.