Riesiger Herrnhuter Stern im Bundeskanzleramt

Riesiger Herrnhuter Stern im Bundeskanzleramt
Im Bundeskanzleramt leuchtet während der Adventszeit der größte Herrnhuter Stern, der in der ostsächsischen Manufaktur jemals hergestellt wurde. Die weihnachtliche Sonderanfertigung aus weißem Kunststoff mit einem Durchmesser von 2,50 Meter wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag in Berlin übergeben.

Der Stern wurde im sechsten Stock des Kanzleramts aufgehängt und ist von draußen zu sehen. Der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Bernhard Felmberg, erklärte anlässlich der Übergabe, die Herrnhuter Sterne wiesen als Abbilder des Sterns von Bethlehem auf die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes hin. Sie verbänden nicht nur evangelische Christen auf der ganzen Welt, sondern alle Menschen, die auf Frieden hofften.

Ein baugleicher Stern erstrahlt bereits seit einer Woche den Berliner Dom. Die Sonderanfertigung wurde wegen der enormen Ausmaße der Domfassade nötig. Wie alle originalen Herrnhuter Sterne bestehen die beiden Berliner Riesenexemplare aus insgesamt 25 Zacken, davon 17 vier- und acht dreieckige.

Lange Tradition

Herrnhuter Sterne gibt es seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Sie leuchten rot, gelb und weiß. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden sie in der Herrnhuter Brüdergemeine in der Oberlausitz in Handarbeit gefertigt. Jährlich produzieren die etwa 50 Mitarbeiter der Herrnhuter Firma, ein Wirtschaftsunternehmen der Brüder-Unität, in Handarbeit rund 240.000 Sterne. Sie werden in alle Welt verkauft - mittlerweile in 65 verschiedenen Ausführungen für innen und außen aus Kunststoff oder Papier.

Die Tradition geht auf die Herrnhuter Brüder-Unität zurück, auch bekannt als Herrnhuter Brüdergemeine. Sie entstand Mitte des 15. Jahrhunderts aus der böhmischen Reformation. Bekannt ist die Freikirche unter anderem für die Herausgabe der Losungen, einem seit 1731 in ununterbrochener Folge erscheinenden Andachtsbuch.