Ein Bett im Blattlaub

Ein Bett im Blattlaub

Im Vergleich zum letzten Jahr ist der Herbst dieses Mal eher farblos. Ich habe keine Ahnung, woran es liegt, aber die Blätter scheinen dieser Tage direkt von grün zu braun zu wechseln und dann abzufallen. Kaum warme Rot-, Rost-, Orange- und Gelbtöne, keine spektakulären Farbspiele in den rolling hills der englischen Midlands. Vielleicht war bzw. ist es zu trocken, vielleicht kam die Kälte zu plötzlich –ich weißnicht, wovon die Intensität der Verfärbung abhängig ist.

Was ich aber weiß: Runter kommen sie alle, ob grün, braun oder gestreift. Selbst die paar Büsche und Mini-Bäumchen, die in unserem kleinen Garten stehen, produzieren eine ansehnliche Menge Laub. Dieses wird bei uns nicht mit einem dieser brüllenden Monster zusammengefegt (wenn ich es mir recht überlege, habe ich hier in Großbritannien noch gar nie eine Privatperson mit den in Deutschland so beliebten Laubbläsern herumhantieren sehen), sondern ganz altmodisch mit einem Laubrechen.

Ob gefegt, gerecht oder gepustet, immer stellt sich, sobald die Blätter fein säuberlich auf einem Haufen beisammenliegen, die Frage: wohin damit? Seit ich mich mit dem Thema wildlife gardening beschäftigt habe, gibt es darauf nur eine Antwort: Dieser Gartenabfall wird nicht mehr zum örtlichen Recyclinghof gebracht, sondern hinter der Gartenlaube deponiert. Denn Laubhäufen sind ideale Überwinterungsstätten für Igel. Zwar hat "unser"Igel noch immer nicht den Weg hinter unser Haus gefunden (das extra für ihn in den Gartenzaun gesägte Loch wird bisher lediglich von Nachbars Katzen mit Begeisterung genutzt) aber vielleicht überzeugt ihn ja das Laubbett. Die Farbe wird ihm relativ egal sein, hoffe ich.

Was tun mit dem Laub?

  • Altes Laub kann auch zu wertvollem Kompost verarbeitet werden. Einfach vier Pfosten in den Boden schlagen, Maschendrahtzaun drumrum, fertig. Die Blätter hineinfüllen und feucht halten. Im nächsten Herbst kann das verrottete Grünzeug dann zum Abdecken der Beete genutzt werden.
  • Theoretisch kann man das Laub auch liegen lassen, es ist eine gute Isolierung gegen Frost. doch empfindlichere Pflanzen haben es schwer, unter der schweren Masse zu überleben, und auch Gras mag nicht bedeckt werden.

Was sonst noch im November zu tun ist:

  • Topfpflanzen nach drinnen bringen bzw. mit Luftpolsterfolie umwickeln und gegen Frost schützen. Töpfe, die draußen bleiben, hochstellen, sodass sie besser vor Bodenfrost geschützt sind und gleichzeitig für Wasserabfluss gesorgt ist.
  • Blumenbeet aufräumen (welche Pflanzen wie heruntergeschnitten werden können bzw. müssen, darum soll es demnächst in diesem Blog gehen)
  • Blätter, die von Rost oder Mehltau befallen sind, aufsammeln und im Haushaltsmüll entsorgen (nicht auf den Kompost!)
  • Mulch um Beetpflanzen herum ausbringen.
  • Büsche und Bäume können jetzt versetzt und eingepflanzt werden, ebenso Rosen
  • Letzte Gelegenheit, Blumenzwiebeln zu setzen. Auch Maiglöckchen können jetzt gepflanzt werden.
  • Nistboxen säubern, desinfizieren und wieder aufhängen.
  • Abgestorbene Pflanzen aus Teichen entfernen.
  • Gartenschläuche und anderes Werkzeug nach drinnen bringen.
     

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