Klimawandel beeinträchtigt Kaffee-Produktion

Klimawandel beeinträchtigt Kaffee-Produktion
3. Weltkaffee-Konferenz in Guatemala: Nach Angaben der Internationalen Kaffee-Organisation ist die Produktion des Kaffees weltweit gesunken. Der Kaffeedurst nimmt jedoch weiter deutlich zu.

Die Kaffeeproduzenten weltweit bekommen zunehmend Probleme wegen der globalen Erwärmung des Klimas. Nach Angaben der Internationalen Kaffee-Organisation (OIC) ist die Produktion des Kaffees weltweit gesunken. Der Kaffeedurst nimmt jedoch weiter deutlich zu. "Es gibt schon Beweise für wichtige Änderungen durch das Klima", sagte der Vorsitzende des OIC, Néstor Osorio auf der 3. Weltkaffee-Konferenz am Wochenende in Guatemala-Stadt. Um die Produktion zu steigern, will die Kaffee-Industrie in Lateinamerika vor allem die Kleinbauern fördern.

Klimawandel beeinträchtigt Kaffee-Produktion

In den vergangenen 25 Jahren sei die Temperatur in den Kaffeegebieten um ein halbes Prozent gestiegen, sagte Osorio, wie Zeitungen am Samstag in Guatemala berichteten. "Das ist fünfmal mehr als in den 25 Jahren davor." Deshalb seien die Bauern gezwungen, in noch höhere Regionen auszuweichen. Bislang wird der Hochlandkaffee in Höhen zwischen 1.200 und 1.500 Metern über dem Meeresspiegel angebaut.

Nach Untersuchungen der OIC wird die Erderwärmung schon bald dazu führen, das die Produktion der steigenden Nachfrage nicht mehr nachkommen kann. Kaffee-Spezialitäten werden nicht nur in den Industrieländern immer beliebter.

Nachfrage höher als Produktion

Seit 2001 sei die Nachfrage von rund 6,2 Millionen Tonnen bis auf fast 8 Millionen Tonnen 2009 gestiegen. Jedoch habe die Produktion im vergangenen Jahr nur 7,5 Millionen Tonnen betragen, berichtet die Kaffee-Organisation.

So hatte Kolumbien im vergangenen Jahr einen Rückgang von bis zu 35 Prozent zu verkraften, hieß es bei der Konferenz. El Salvador und Costa Rica litten immer noch unter der Krise der Jahre von 2000 bis 2005, als als hier die Ernteerträge um 50 Prozent gefallen waren.

Zukunft des Kaffees

Insgesamt sind die Exporte aus neun Kaffee produzierenden Ländern Lateinamerikas um 28 Prozent gefallen. Von Oktober 2009 bis Januar 2010 wurden aus Kolumbien, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Mexiko, Peru und der Dominikanischen Republik 5,6 Millionen Sack (á 60 Kilogramm) Kaffee exportiert.

Zu der 3. Weltkaffee-Konferenz waren seit Freitag rund 1.100 Experten, Produzenten und Händler aus 77 Ländern in der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes zusammengekommen, um über die Zukunft des Kaffees zu beraten. Die ersten Weltkaffeekonferenzen fanden in London und in der brasilianischen Stadt Salvador statt.

dpa