TV-Tipp des Tages: "Verliebt in ein Foto" (Sat. 1)

TV-Tipp des Tages: "Verliebt in ein Foto" (Sat. 1)
"Boy meets girl": das älteste aller Motive. Clara, Redakteurin einer Lüneburger Lokalzeitung (Sophie Schütt), träumt vom Märchenprinzen. Den entdeckt sie, als sie vom Fotogeschäft die falsche Tüte erhält.
22.02.2010
Von Tilmann P. Gangloff

"Verliebt in ein Foto", Dienstag, 23. Februar, 20.15 Uhr auf Sat.1

Wer nach diesem Film nicht romantisch verklärten Blicks ins Bett geht, hat ein Herz aus Stein. "Traumprinz in Farbe" erzählt eine dieser Geschichten, bei denen man von Anfang an weiß, dass sie gut ausgehen werden. Klar, es gibt Missverständnisse, Verwechslungen und ständige Beinahe-Begegnungen; doch irgendwann werden die beiden sich kriegen. "Boy meets girl": das älteste aller Motive; aber von den Autorinnen Antje Beling und Anette Simon mit viel Liebe zu ihren Figuren erzählt und von Regisseur Oliver Dommenget mit nicht weniger Sorgfalt inszeniert.

Mit Sophie Schütt und René Steinke

Letztlich kommt es natürlich auf die Geschichte an, und die geht so: Clara, Redakteurin einer Lüneburger Lokalzeitung (Sophie Schütt), träumt vom Märchenprinzen. Ihre resolute Schwester Meike (Sandra Borgmann) lässt nichts unversucht, sie immer wieder mit Gewalt aus ihrem Wolkenkuckucksheim zu schubsen, zumal es mit dem feschen Bauunternehmer Leonard (Andreas Pietschmann), der passenderweise auch noch Balz heißt, einen hartnäckigen werbenden Verehrer gibt. Eines Tages bekommt Clara vom Fotogeschäft eine falsche Tüte und entdeckt endlich ihren Traumprinzen, den Möbeldesigner Ben (René Steinke). Natürlich ist es selbst in einer Kleinstadt gar nicht so einfach, Bens Identität herauszufinden. Also verdingt sich Clara kurzerhand als Aushilfe im Fotoladen. Als sie den Märchenprinzen endlich gefunden hat, entpuppt er sich zwar tatsächlich als "Mr. Right", doch dummerweise hat auch Claras Chefredakteurin (Katja Woywood) ein begehrliches Auge auf das prächtige Mannsbild geworfen. Außerdem sind da noch eine Ex-Freundin und diverse andere Hindernisse.

Lüneburg: Der perfekte Hintergrund für eine Romanze

Neben den vielen hübschen Einfällen, die das Drehbuch bereithält, und den Darstellern, denen man ausnahmslos gern zuschaut, hat "Traumprinz in Farbe" einen weiteren Trumpf zu bieten: Das malerische Städtchen Lüneburg, bislang als Drehort noch relativ unentdeckt, ist eine Augenweide und der perfekte Hintergrund für eine Romanze. Gleichfalls eine Entdeckung ist der vergleichsweise unbekannte René Steinke, der mit seinem natürlichen Charme mit Sicherheit nicht nur die Damen im Film betört.


Der Autor unserer TV-Tipps, Tilmann P. Gangloff, setzt sich seit über 20 Jahren als freiberuflicher Medienkritiker unter anderem für "epd medien" und die "Frankfurter Rundschau" mit dem Fernsehen auseinander. Gangloff (geb. 1959) ist Diplom-Journalist, Rheinländer, Vater von drei Kindern und lebt am Bodensee. Er gehört seit Beginn der 1990er Jahre regelmäßig der Jury für den Adolf-Grimme-Preis an und ist ständiges Mitglied der Jury Kinderprogramme beim Robert-Geisendörfer-Preis, dem Medienpreis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).