EKD-Synodenpräses Göring-Eckardt: Mehr über den Glauben sprechen

EKD-Synodenpräses Göring-Eckardt: Mehr über den Glauben sprechen
Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt hat die Sprachlosigkeit der Christen in Deutschland beklagt. Sie wisse aus eigener Erfahrung: "Lange Zeit habe ich über alles Mögliche geredet, nur nicht über meinen Glauben.", sagte Göring-Eckardt der "Welt" (Samstag). Normalchristen redeten so gut wie nie über den Glauben, sondern meinten, Religion sei bloße Privatsache.

Göring-Eckardt, die auch Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, sagte, auch wenn sie sich häufig von Gott getragen fühle, gehöre sie nicht "zu den Hunderzprozentigen". Sie könne auch über ihre Zweifel offen reden. "Irgendwann aber habe ich, auch wenn das pathetisch klingen mag, die Bibelstelle gelesen, wo es heißt, dass wir rausgehen und die Botschaft in die Welt tragen sollen - vergleiche Matthäus 28,28. Das hat mir gutgetan", sagte die Grünen-Politikerin.

Für das Reformationsjubiläum 2017 wünscht sich Göring-Eckardt eine Zuwendung zum Ursprung und damit zum biblischen Text. Damit stünde die Kirche in neuer Form vor Luthers Aufgabe. "Wir haben die Bibel zu übersetzen, nicht mehr ins Deutsche, sondern ins Leben der Menschen in ganz Deutschland", sagte sie der Zeitung.