bollmann[et]basic: Wenn zwei Kumpel streiten

bollmann[et]basic: Wenn zwei Kumpel streiten
bollmann[et]basic heißt das neue Talkformat bei evangelisch.de, das am 20. Dezember startet. Beim ersten Dreh waren die beiden bereits gut in Form.
17.12.2009
Von Henrik Schmitz

Wenn ein Atheist wie Robert Basic auf einen evangelischen Christen wie Jörg Bollmann trifft, dann kann es hoch hergehen. Der eine ist fest im Glauben verankert, der andere hat keinen Anker im Glauben. Durch die zuweilen raue See des Drehs eines neuen Talkformats steuern die beiden aber scheinbar mühelos. Den Eindruck gewinnt der Beobachter jedenfalls beim ersten Dreh von bollmann[et]basic im Frankfurter Einkaufszentrum "My Zeil". Thema: Weihnachten.

Sich in Weihnachtsstimmung zu versetzen, dürfte beiden nicht schwergefallen sein. Kaum eine Ecke im "My Zeil", in dem nicht ein Weihnachtsbaum steht oder zumindest eine Lichterkette für Adventsstimmung sorgt. Und zugleich war das "My Zeil" natürlich auch die perfekte Umgebung, um darüber zu diskutieren, ob Weihnachten nicht letztlich ein wenig zu sehr zum Konsumfest verkommen ist.

Wer hat Basics Handynummer?

Ziemlich viel Aufwand so ein Dreh. Um 12 Uhr treffe ich Thorsten Neumann von der Eikon Nord, die bollmann[et]basic produziert. Gemeinsam mit Erik und Florian, die für Kamera und Ton zuständig sind, und Eikon-Volontärin Jasmin ist aber zunächst noch Zeit für einen Kaffee. "Von Robert Basic habe ich jetzt länger nichts gehört", sagt Thorsten Neumann eher beiläufig und jagt dem Redakteur damit einen größeren Schrecken ein. Anruf in der Redaktion: "Wer hat die Handynummer von Robert Basic?" Antwort: "Niemand." Zum Glück ist Herr Basic aber ein selbst erklärter Internetjunkie und reagiert auf E-Mails: "Bin unterwegs." Der Redakteurspuls pocht wieder im Ruhebereich.

Aufbau: Bollmann und Basic werden an einem Stehtisch über die Themen reden, die sie selbst, vor allem aber auch die Nutzer von evangelisch.de bewegen. Wie so vieles beim Fernsehen sieht das Ding gut aus, ist aber tendenziell ein wenig wackelig. Hauptsache, der Tisch klappt nicht zusammen, wenn Bollmann mal draufhaut. Das tut er später mehrmals, wenn ihn Robert Basic mit "unchristlichen Thesen" konfrontiert. So viel sei verraten: Beim ersten Dreh ist nichts zu Bruch gegangen. So viel sei auch verraten: Tonmeister mögen keine Eheringe. Gold auf Holz macht viel Geräusch!

Um 14 Uhr taucht pünktlich Jörg Bollmann im "My Zeil" auf. Robert Basic beweist Starqualitäten und kommt etwas unpünktlich. Aber nur etwas, er ist noch ein kleiner Star. Erik bedient die Kameras. Drei an der Zahl. Eine zeichnet die beiden frontal auf, dann gibt es noch eine "Basic-Kamera" und eine "Bollmann-Kamera". Drei Scheinwerfer rücken die beiden ins rechte Licht.

Viel Make-up

Damit die zwei nicht zu blass aussehen, müssen sie noch in die Maske. Dort wird dick aufgetragen. "Wird das eine Travestieshow?", frage ich Robert Basic. "Der Kollege hat ein loses Mundwerk", greift Bollmann direkt ein. Die beiden mögen unterschiedliche Ansichten haben, aber man hat den Eindruck, sie sind schon ganz gute Kumpel.

Tonprobe. Jörg Bollmann tut, was er besonders gern tut: Er moderiert ein Sportereignis. Um Bild und Ton zu testen, kommentiert er mal eben aus dem Kopf den letzten Bundesligaspieltag. Früher war er mal in Sachen Sport beim NDR unterwegs. Moderieren und kommentieren verlernt man offenbar nicht so schnell. Und Leidenschaft bleibt Leidenschaft. Thorsten Neumann scheint zufrieden mit dem Test. Er gibt noch ein paar kurze Instruktionen, dann geht es los.

Tief Luft holen

Die beiden sind souverän. Bollmann strahlt in die "Bollmann-Kamera", Basic strahlt in alle Richtungen. Nur manchmal kneift er ein wenig die Augen zusammen - vor allem wenn Bollmann über seinen Glauben redet - schüttelt dann ein wenig den Kopf, holt tief Luft und nutzt die Gelegenheiten, wenn Bollmann selbst Luft holen muss, seine eigenen Standpunkte darzulegen. Nicht einmal muss Thorsten Neumann die beiden unterbrechen. Er steht entspannt hinter der Kamera und verfolgt das Gespräch über einen kleinen Kopfhörer. Nur Volontärin Jasmin ist gut beschäftigt, weil sie Besucher des "My Zeil" davon abhalten muss, durchs Bild zu rennen.

Nach etwa 15 Minuten ist die erste Talkshow im Kasten. "Da war schon viel Schönes dabei", sage ich. Jörg Bollmann lächelt. "Loses Mundwerk", steht in seinen Augen geschrieben. "Ihr könntet euch beinahe noch mehr streiten", sagt Thorsten Neumann zu Basic und Bollmann. Die zwei Kumpel lächeln sich an. "Noch mehr? Beim nächsten Mal!"

Wie Bollmann und Basic über Weihnachten denken, erfahren Sie allerdings erst am 20. Dezember, wenn die erste Folge unseres neuen Talkformats hier auf evangelisch.de und bei Youtube veröffentlicht wird. Wenn Sie Interesse haben, Fragen an bollmann[et]basic zu stellen oder wissen wollen, was es neues zu dem Format gibt, schauen Sie einfach in unsere Community.


Henrik Schmitz ist Redakteur bei evangelisch.de und betreut die Ressorts Kultur und Medien.