"Streichelbande": Mit weicher Schnauze ins Altenheim

"Streichelbande": Mit weicher Schnauze ins Altenheim
Am 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamtes, auch in Deutschland. Unter anderem wird an dem Tag auch das Bundesverdienstkreuz verliehen. Zum Tag des Ehrenamtes stellt evangelisch.de fünf Ehrenamtliche und ihre Tätigkeit vor - stellvertretend für die vielen tausend jungen und alten Menschen, die sich in Deutschland in ihrer Freizeit freiwillig engagieren. Heute: "Die Streichelbande" geht mit Hunden ins Altersheim.
01.12.2009
Von Bettina Scriba

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Chiara ist drei Jahre alt, hat vier Beine, eine weiche Schnauze und würde am liebsten immer im Mittelpunkt stehen. Chiara ist ein Mops und geht seit einem halben Jahr mit ihrem Frauchen Janina Land einmal pro Woche ins Senioren- und Pflegeheim "Alt Lehel" des Bayerischen Roten Kreuzes. Dort warten die Bewohner schon sehnsüchtig auf die Hündin. Chiara freut sich auf die vielen Streicheleinheiten und Hundesnacks und flitzt den Gang hinunter.

"Ich wollte mich engagieren und hab im Internet geschaut, ob es so einen Verein mit Hundebesuchen gibt. Das hatte ich schon oft im Fernsehen gehen." Für die 15-Jährige stand fest, dass sie sich nur engagiert, wenn ihr Mops dabei sein kann. Beim Verein "Die Streichelbande" in München wurde sie fündig. Die Mitglieder gehen mit ihren Hunden in Alten- und Behindertenheime, Schulen und Kindergärten und wollen anderen die Freude an den Tieren vermitteln. Rund 100 Tierfreunde gehören dem Verein an. 

Strahlende Augen beim Spielen mit dem Mops

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Chiara macht der Besuch sichtlich Spaß. "Sie ist eh ganz lieb, deswegen hatte ich eigentlich keine Bedenken, aber wir haben es erst mal ausprobiert, ob's klappt", sagt Land. Was spielerisch aussieht, ist auch anstrengend für die Hündin: "Länger als eine Stunde sollte man es nicht machen, dann hat sie genug und legt sich hin."

"Ich finde das tut jedem ganz gut, wenn man sich ein bisschen engagiert. Und wenn ich alt bin, dann möchte ich vielleicht auch, dass es Jugendliche gibt, die so was machen", begründet die Gymnasiastin ihr Engagement. "Man merkt auch, wie die alten Menschen Freude haben, und manche, die wirklich nie aufstehen und nur noch im Bett liegen wollen, die kommen trotzdem jeden Freitag." Andere, die sonst eigentlich gar nicht mehr sprechen, erzählen mit strahlenden Augen, dass sie auch mal einen Hund hatten. "Es freut einen ja auch, wenn sie Spaß haben", ergänzt Janina Land.

 


 

Bettina Scriba ist freie Journalistin aus München und schreibt für evangelisch.de diese fünfteilige Serie zum Thema Ehrenamt.