Lärmstreit: Udenheimer Kirchenglocken läuten wieder

Lärmstreit: Udenheimer Kirchenglocken läuten wieder
Im Streit um das Geläut der Kirchenglocken im rheinhessischen Udenheim (Landkreis Alzey-Worms) zeichnet sich ein Kompromiss ab. Das vom Landkreis untersagte, sogenannte polizeiliche Geläut soll dort künftig leiser als bislang stattfinden.

Eine Fachfirma habe bereits entsprechende Dämmarbeiten ausgeführt, bestätigte die Kreisverwaltung in Alzey. Auch für den nächtlichen Stundenschlag werden die Glocken künftig nicht mehr abgeschaltet bleiben. Am Montagabend demonstrierten Dorfbewohner bei einer Kundgebung erneut für das Geläut. Rund 100 Menschen versammelten sich dabei mit Glocken, Trillerpfeifen und Vuvuzelas auf dem Dorfplatz.

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Um das Glockengeläut in der Ortschaft war ein heftiger Streit entbrannt, weil eine Anwohnerin sich über eine angebliche Lärmbelästigung beschwert hatte. Behördliche Messungen hatten ergeben, dass die zulässigen Immissionsrichtwerte in der Umgebung des Glockenturms deutlich überschritten wurden. Bereits in der vergangenen Woche hatten rund 300 Menschen für den Erhalt des Glockengeläuts demonstriert und der Beschwerdeführerin dabei den Umzug nahegelegt. Die zuständige Verbandsgemeinde Wörrstadt legte inzwischen auch formell Widerspruch gegen die Entscheidung der Kreisverwaltung ein.

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Die evangelische Kirchengemeinde hat sich bislang nicht zur Situation um ihren Glockenturm geäußert. Gemeindepfarrer Kurt Rainer Klein lehnte auf Nachfrage jeglichen Kommentar ab. Das zwischenzeitlich untersagte polizeiliche Geläut ertönt dreimal täglich um 11 und 13 Uhr sowie abends zur Feierabendzeit. Es sollte in früheren Zeiten der Landbevölkerung die Mittagspause und das Ende des Arbeitstags anzeigen. Der Udenheimer Glockenturm ist auch architektonisch eine Rarität in der Region. Er steht mitten im Dorf separat von der evangelischen Dorfkirche, die sich außerhalb des Ortskerns auf einer Anhöhe befindet.