Polizei räumt Flüchtlinge vom Hof des Bundesamts

Asylbewerber auf Bundesamts-Gelände
Foto: dpa/Daniel Karmann
Asylbewerber auf Bundesamts-Gelände
Polizei räumt Flüchtlinge vom Hof des Bundesamts
Die Polizei hat am Freitag das Flüchtlingscamp im Hof des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg geräumt. Einsatzkräfte führten bis Mittag 20 noch verbliebene Migranten und Unterstützter einzeln ab.

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Die Polizei hat am Freitag das Flüchtlingscamp im Hof des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg geräumt. Einsatzkräfte führten bis Mittag die 20 verbliebenen Migranten und Unterstützter einzeln ab. Der Präsident des Bundesamtes, Manfred Schmidt, sagte nach der Räumung, das Drohen mit Hungerstreik könne kein Bleiberecht in Deutschland erzwingen. Er hatte den Asylbewerbern zuvor noch einmal die Lage erläutert und sie zum Gehen aufgefordert.

Nach einem Protestzug aus der Nürnberger Innenstadt zum Bundesamt waren am Donnerstag rund 80 Flüchtlinge auf den Hof vorgedrungen, etwa 40 blieben über Nacht. Am Freitagmorgen ergingen dann Platzverweise gegen die restlichen Demonstranten, wonach die Polizei mit der Räumung begann.

"Von einer Unterstützerszene instrumentalisiert"

In einer vom Flüchtlingsrat verbreiteten Erklärung drohten die Asylbewerber mit Hungerstreik, wenn ihre Forderungen auf Anerkennung nicht erfüllt würden. Sie kritisierten die unwürdigen Bedingungen in den Flüchtlingsunterkünften und beklagten die lange Dauer ihrer Asylverfahren. Die Flüchtlinge aus Äthiopien, Iran, Afghanistan, Pakistan und Eritrea waren aus verschiedenen Orten Bayerns angereist.

Einige hatten sich an den Zaun um das Gelände angekettet. Immer wieder mussten Demonstranten ärztlich versorgt werden. Sie trinken als gläubige Muslime im derzeitigen Ramadan nicht und waren unter der Sonne kollabiert, wie ein Sprecher der Polizei dem epd sagte.

Schmidt sagte in einer Mitteilung, er finde es bedauerlich, "dass Flüchtlinge offensichtlich von einer Unterstützerszene instrumentalisiert werden". Den Flüchtlingen selber "wird damit in keiner Weise geholfen". Man habe den Flüchtlingen keine Zusagen gemacht, dass ihre Anträge erneut geprüft würden. Die Teilnahme an der Demonstration und die Besetzung des Hofes hätten keinen Einfluss auf den Ausgang der Asylverfahren.