Badische Landeskirche: Zivile Konfliktlösungen stärker fördern

Badische Landeskirche: Zivile Konfliktlösungen stärker fördern
Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh und Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein betonten, dass militärische Einsätze immer die letzte Lösung bleiben müssen.

In der Debatte über ein stärkeres Engagement Deutschlands in der internationalen Sicherheitspolitik warnen der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh und Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein davor, Konflikte zu schnell mit militärischen Mitteln lösen zu wollen. "Statt durch eine eigene militärische Option sollte Deutschland seine internationale Verantwortung so wahrnehmen, dass es auf allen Ebenen den Vorrang ziviler Konfliktlösungen massiv durch diplomatische, wissenschaftliche, finanzielle und persönliche Maßnahmen fördert", sagten sie am Freitag in Karlsruhe.

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Als Beispiele nannte Landesbischof Cornelius-Bundschuh die Entwicklung von Maßnahmen zur Konfliktprävention, den Ausbau internationaler Organisationen oder den Aufbau eines Systems zur internationalen Waffen-Kontrolle. In den meisten Fällen habe militärisches Eingreifen, selbst wenn es von den UN verantwortet wurde, nicht zu einer gerechten, nachhaltigen und selbsttragenden Lösung geführt, kritisierte die Synodalpräsidentin. Eine "klare Option für zivile, möglichst gewaltarme Formen der Konfliktbearbeitung" sei auch grundlegend für die friedensethische Neuorientierung, wie sie die badische Landeskirche in einem aktuellen Positionspapier unter der Überschrift "Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens" ausgeführt habe.