Gauck besorgt über "grassierende Gleichgültigkeit"

Gauck beim Katholikentag
Foto: dpa/Armin Weigel
Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, beim Katholikentag in Regensburg.
Gauck besorgt über "grassierende Gleichgültigkeit"
Bundespräsident Joachim Gauck hat die Menschen in Deutschland zu mehr gesellschaftlichem Engagement ermutigt.

###mehr-links### "Was mich am meisten besorgt, ist eine grassierende Gleichgültigkeit!, sagte das Staatsoberhaupt am Donnerstag bei einer Podiumsdiskussion beim Katholikentag in Regensburg. "Viele Menschen denken, Leben ereignet sich einfach so", beklagte er.

Es sei aber für eine Gesellschaft von Nachteil, "den größten Schatz unserer individuellen Möglichkeiten nicht zu heben". Eine Ursache für diese Entwicklung ist nach Einschätzung Gaucks, dass es vielen Menschen in Deutschland gut geht. "Wenn unser Leben uns in den Schoß fällt, denken wir nicht mehr daran, dass wir es gestalten und verantworten müssen."

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Aus seiner Lebenserfahrung als Christ in der DDR heraus argumentierte der Bundespräsident: Die Furcht, dass Religion in der Gesellschaft keine Rolle mehr spielen werde, "sollten wir nicht haben". In der DDR habe es christlich motivierte Menschen gegeben, die sich aus ihrem Glauben heraus für Veränderungen eingesetzt hätten. Der frühere evangelische Pfarrer warnte allerdings auch davor, die Religion aus der Gesellschaft hinauszudrängen. "Wenn man die letzten Begründungen aus einer Gesellschaft löscht, tut man ihr nichts Gutes", sagte das Staatsoberhaupt.

Joachim Gauck ermutigte die katholischen Christen, sich in die Debatte über die Zukunft ihre Kirche einzubringen: "Nirgendwo steht geschrieben, dass der heilige Geist nur in Bischöfen waltet", sagte er am Donnerstag bei einer Podiumsdiskussion beim Katholikentag in Regensburg. Auch "kirchliches Leben und zentrale Elemente des Glaubens» seien Veränderungen unterworfen."