EKD-Agrarexperte rügt moralischen Rigorismus in Tierrechts-Szene

EKD-Agrarexperte rügt moralischen Rigorismus in Tierrechts-Szene
Der Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für agrarsoziale Fragen, Clemens Dirscherl, sieht Äußerungen der Tierrechtsbewegung als Problem für den Tierschutz.

So weiche die Szene-Autorin Hilal Sezgin in dem kürzlich erschienenen Buch "Artgerecht ist nur die Freiheit" den realen Fragen der Tierethik aus. Sie pflege stattdessen einen "moralischen Rigorismus", warnt Dirscherlin einem Thesen-Papier.

Wer auf diese Weise eine agrarromantische Naturidylle pflege, verhindere eine durchaus notwendige gesellschaftliche Auseinandersetzung über bessere Tierhaltungsformen. Statt pauschaler Ablehnung von Nutztierhaltung sei es vielmehr nötig, ethisch verträgliche Lösungen für die reale "hochkomplexe Lebenswirklichkeit der Tierhaltung" zu finden, sagte Dirscherl.

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Aus christlicher Sicht seien Tiere dem Menschen zur Nutzung, nicht aber zur Ausbeutung anvertraut. Tiere seien danach so zu halten, dass sie so weit wie möglich ohne Schmerzen und größeres Leid leben können. Die Entscheidung zur Nichtnutzung von Tieren etwa durch eine vegane Lebensweise verdiene Respekt, ergänzte Dirscherl.