Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Gareth Edwards' Monsterfilm "Godzilla" sowie "Im Namen des...", ein Film über Außenseiter, Selbstverleugnung und Einsamkeit.

Godzilla (USA 2014)

Mit dem US-Reboot feiert die Riesenechse Godzilla ihren 30. Auftritt auf der großen Leinwand. Anders als die japanischen Filme wartet die amerikanische Fassung mit modernen digitalen Effekten und einem ausdrücklichen Realitätsanspruch auf. Regisseur Gareth Edwards bewahrt jedoch die japanischen Wurzeln der Originalfilme und versteht Godzilla als regulierende Naturgewalt, die den Menschen beim Kampf gegen ein anderes zerstörerisches Monster beistehen kann. So ist ihm ein ungewöhnlicher, schöner und versöhnlicher Monsterfilm gelungen.

Regie: Gareth Edwards. Buch: Max Borenstein, Dave Callaham. Mit: Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen, Bryan Cranston, Ken Watanabe, Juliette Binoche. Länge: 123 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Im Namen des... (Polen 2012)

Der katholische Priester Adam (Andrzej Chyra) wird aus Warschau in ein Dorf in der polnischen Provinz versetzt. Dem Bild eines typischen Kirchenmannes entspricht er nicht: Unter der Soutane trägt er Markenklamotten. Eine halbe Schnapsflasche in einem Zug zu leeren, ist für ihn kein Problem. Und: Er ist homosexuell. Der Film der polnischen Regisseurin Malgorzata Szumowska versucht keinen Skandal, sondern erzählt in verhaltenem Ton und einer poesievollen Bildsprache von Außenseitern, Selbstverleugnung und Einsamkeit. Kein politisches Statement, sondern eine emotionale Tragödie.

Regie: Malgorzata Szumowska. Buch: Michal Englert, Malgorzata Szumowska. Mit: Andrzej Chyra, Mateusz Kodciukiewicz, Lukasz Simlat, Maja Ostaszewska, Maria Maj, Tomasz Schuchardt, Kamil Adamowicz. Länge: 96 Minuten.

Stereo (Deutschland 2014)

Erik (Jürgen Vogel) hat seiner alten Rocker-Rowdy-Vergangenheit den Rücken gekehrt und sich auf dem Land ein friedliches Leben aufgebaut. So zumindest scheint es, bis die Ordnung durch das Auftauchen finsterer Gestalten im Dorf aus den Fugen gerät. Und nicht nur das: Erik sieht und hört einen Mann (Moritz Bleitreu), den sonst niemand wahrnimmt. Maximilian Erlenwein entfesselt mit seinem zweiten Spielfilm ein labyrinthisches Spiel mit Identitäten. Der Psychotrip schickt nicht nur den Helden, sondern auch die Zuschauer auf eine existenzielle Orientierungssuche.

Regie: Maximilian Erlenwein. Buch: Maximilian Erlenwein. Mit: Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu, Petra Schmidt-Schaller, Georg Friedrich, Rainer Bock, Paul Faßnacht. Länge: 95 Minuten. FSK: ab 16 Jahre, ff.

Die Wirklichkeit kommt (Deutschland 2013)

Ist die Überwachung durch den US-amerikanischen Geheimdienst NSA nur der Anfang? In seinem Dokumentarfilm lässt Regisseur Niels Bolbrinker Menschen zu Wort kommen, die sich von einem gewaltigen Überwachungsapparat verfolgt fühlen. Parallel dazu zeigt Bolbrinker, welche Überwachungsmethoden bereits Realität sind. Durch diese Kontrastierung erscheint die Paranoia der dargestellten Menschen weniger verrückt - sie wirkt beinahe visionär. Durch den sachlichen Tonfall des Films wirken die Schilderungen gleichermaßen faszinierend und beunruhigend.

Regie: Niels Bolbrinker. Buch: Niels Bolbrinker. Mit: Anett Ecklebe, Matthias Erbe, Michael Yakos, Stefano Macor, Susanne Wohlleber, Ann-Susann Hammer, Gregor Kerkmann. Länge: 82 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.