Umfrage: Deutsche über volle Anerkennung des Islam gespalten

Foto: epd-bild/Friedrich Stark
Umfrage: Deutsche über volle Anerkennung des Islam gespalten
In der Frage nach einer vollen Anerkennung des Islam in Deutschland ist die Gesellschaft einer Umfrage zufolge gespalten.

Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Integrationsbarometer des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration hervorgeht, lehnen 53 Prozent der Deutschen ohne Migrationshintergrund die Aussage "Der Islam ist ein Teil Deutschlands" ab. 45 Prozent stimmen zu. Hingegen teilt von den Befragten mit Migrationshintergrund eine knappe Mehrheit (54 Prozent) diese Aussage, 44 Prozent lehnen sie ab.

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Eine knappe Mehrheit befürwortet die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts. Sogar zwei Drittel der Befragten spricht sich die Einrichtung von Lehrstühlen für islamische Theologie an deutschen Hochschulen aus. Religiös begründete Sonderrechte werden dagegen eindeutig abgelehnt. 68 Prozent der Deutschen mit und 76 Prozent derjenigen ohne Migrationshintergrund sind gegen eine religiös begründete Befreiung vom Schwimmunterricht. Beide Gruppen lehnen auch ab, dass Lehrerinnen an Schulen ein Kopftuch tragen dürfen.

Die Vorsitzende des Sachverständigenrates, Christine Langenfeld, warnte davor, aus den Ergebnissen der Umfrage voreilige Schlüsse zu ziehen. "Wer glaubt, daraus eine generelle islamskeptische oder gar islamfeindliche Haltung der Bevölkerung ableiten zu können, der irrt", sagte sie mit Blick auf die Haltung zur Aussage "Der Islam ist Teil Deutschlands".

Für das Integrationsbarometer haben die Forscher rund 5.600 Menschen befragt. In dem neuen Jahresgutachten kommt der Sachverständigenrat zu dem Schluss, dass besonders im Bereich Bildung noch viele Anstrengungen nötig seien, um Jugendliche mit Migrationshintergrund besser zu fördern.