Soziologe: Kirche muss religiöse Sicherheit vermitteln

Foto: iStock/Manuela Szymaniak
Soziologe: Kirche muss religiöse Sicherheit vermitteln
Ein Großteil der Protestanten ist nach Einschätzung des Soziologen Heiner Meulemann nur noch aus Tradition in der Kirche.

Kirchenmitgliedschaft habe mehr und mehr fast "brauchtumsmäßige Dimension und keine innere Motivation", sagte Meulemann am Dienstagabend in Münster bei einem Studientag zur Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Er betonte: "Kernaufgabe der Kirche ist es, religiöse Sicherheit zu vermitteln."

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Der EKD-Studie zufolge liegt der Anteil der Protestanten, die sich kaum oder überhaupt nicht mit der Kirche verbunden sind, bei 32 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil der Evangelischen, die sich sehr oder ziemlich mit ihrer Kirche verbunden fühlen, auf 43 Prozent gestiegen. Meulemann erklärte diesen Anstieg mit der Alterung der Gesellschaft. "Es ist offenbar so, dass ich im Alter die soziale Dimension und Netzwerke brauche."

Soziologen und Theologen waren am Dienstag in Münster zusammengekommen, um die im März vorgestellte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung erstmals wissenschaftlich auszuwerten. Für die Untersuchung hat das Emnid-Institut Ende 2012 insgesamt 2.016 Protestanten und 1.011 Konfessionslose befragt. Die evangelische Kirche legt seit 1972 im Abstand von jeweils zehn Jahren umfassende Mitgliederstudien vor. Ende 2012 gehörten 23,4 Millionen Menschen den evangelischen Landeskirchen an.