Westfälischer Friedenspreis geht an Internationale Raumstation ISS

Foto: dpa/NASA
Westfälischer Friedenspreis geht an Internationale Raumstation ISS
Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis des Westfälischen Friedens geht in diesem Jahr an die Besatzung der Internationalen Raumstation (ISS).

"Es gibt eigentlich nichts, das mehr für die Veränderung der Welt steht, als die ISS, in der ehemals verfeindete Nationen gemeinsam arbeiten und forschen", begründete Reinhard Zinkann, Vorsitzender der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe (WWL), am Donnerstag in Münster die Entscheidung.

Die Preisverleihung findet am 25. Oktober im Friedenssaal im Rathaus Münster statt. Sie soll per Live-Schaltung zur ISS übertragen werden. Ausgezeichnet wird dann auch die Jugendarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die die Hälfte des Preisgeldes erhält. "Die jungen Leute sorgen dafür, dass die Toten auf beiden Seiten nicht vergessen werden", sagte Zinkann.

Die Überwindung von Grenzen und Feindschaften ist möglich

Der Preis des Westfälischen Friedens stehe 2014 im Zeichen des Gedenkjahres zum Beginn des Ersten Weltkriegs vor einhundert Jahren, dem Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren und dem Fall der Mauer vor 25 Jahren, betonte der WWL-Vorsitzende. "Die Preisträger zeigen, dass die Überwindung von Grenzen und Feindschaften möglich ist."

Der Westfälische Friedenspreis wird seit 1998 alle zwei Jahre an Menschen verliehen, die durch ihren Einsatz für friedliche Integration in Europa zum Vorbild wurden. Zudem werden junge Leute geehrt, die ein Zeichen für politische, soziale oder ökologische Versöhnung und für Frieden gesetzt haben.

Die Wirtschaftliche Gesellschaft - ein Zusammenschluss von 500 Unternehmen der Region - hatte den zweigeteilten Preis zum 350. Jubiläum des Westfälischen Friedens gestiftet. Zu den bisherigen Einzelpreisträgern zählen der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel (1936-2011), die Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) und Helmut Kohl (CDU), der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan, die UN-Chefanklägerin Carla del Ponte sowie die Dirigenten Kurt Masur und Daniel Barenboim.