Flüchtlinge müssen Frankfurter Kirche Ende März verlassen

Flüchtlinge müssen Frankfurter Kirche Ende März verlassen
Die 22 afrikanischen Flüchtlinge, die über den Winter von Frankfurter Kirchengemeinden beherbergt wurden, müssen ihr Quartier in der Gutleutkirche zum 31. März verlassen. An diesem Freitag (21. Februar) wird der Unterstützerkreis den Männern das offiziell mitteilen.
21.02.2014
evangelisch.de

Dass das Projekt Ende März beendet sein wird, dürfte für die 22 Afrikaner keine überraschende Neuigkeit sein. "Die Verabredung war von Anfang an, ihnen über den Winter ein Dach über dem Kopf zu geben", sagte Ulrich Schaffert, Pfarrer der Dietrich Bonhoeffer-Gemeinde, im Gespräch mit evangelisch.de. "Wir merken, dass wir einfach an die Grenzen kommen, die durch das europäische Flüchtlingsrecht gegeben sind, und auch an die Grenzen der eigenen Möglichkeiten und Kräfte."

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Für die 22 Männer sei es auf Dauer nicht gut, in einem Zustand der Abhängigkeit von Kirche und Diakonie zu leben. "Wir merken, dass sie nur noch Empfänger sind, dass wir sie über Wasser halten. Das lähmt die eigene Aktivität und die Übernahme von Verantwortung", erklärte der Pfarrer.

"Für die große Mehrzahl der Männer ist es nicht gelungen, eine klarere Perspektive zu gewinnen", bedauert Schaffert. Nur einer von ihnen habe bisher eine Arbeitserlaubnis und einen Arbeitsplatz gefunden, zwei weitere hätten ebenfalls gute Voraussetzungen. Darüber hinaus gebe es ein paar "Grenzfälle", die noch auf eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis hofften, sagte Schaffert. Ihnen würden die Kirchengemeinden gern weiterhin bei der Suche nach Arbeit und einer Wohnung helfen. 

Anfang November 2013 hatten fünf evangelische Gemeinden im Frankfurter Norden die 22 Männer spontan zunächst in der Cantate Domino-Kirche aufgenommen, wenig später waren sie in die leerstehende Gutleutkirche umgezogen. Der Evangelische Regionalverband und das Diakonische Werk übernahmen einen großen Teil der Hilfe, außerdem engagierten sich zahlreiche Bürger mit Spenden, Betreuung und Deutschunterricht für die Flüchtlinge.