Studie: Der Einzelne sieht sich als moralische Instanz

Studie: Der Einzelne sieht sich als moralische Instanz
Für Verbraucher und Unternehmer sind offenbar weder die Politik oder die Wirtschaft noch die Kirchen heute ein entscheidender Moralkompass.

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Stattdessen sehe sich jeder Einzelne für die Einhaltung gesellschaftlicher Werte verantwortlich, heißt es in einer am Montag in Sankt Augustin bei Bonn veröffentlichten Trendstudie des Vereins "RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung", der Gütezeichen für Produkte und Dienstleitungen vergibt. Grundlage der Studie in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten Innofact und Respondi war eine Online-Umfrage unter 1.042 Verbrauchern und 314 Unternehmern verschiedener Branchen.

Sechs Prozent der Befragten waren der Ansicht, dass Moral heute von der Politik vermittelt wird. Neun Prozent trauten dies der Wirtschaft zu und zehn Prozent den Kirchen. Dass Werte und Anstand heute vor allem von Internet-Plattformen wie Facebook vermittelt werden, meinten neun Prozent. Weitgehend Konsens herrschte nach Angaben des Instituts bei der Frage, was Moral bedeutet: Für die Verbraucher bedeute dies vor allem Integrität und soziales Verhalten. Die häufigsten Antworten auf die Frage, welches Handeln mit dem Begriff "Moral" verbunden wird, lauteten ehrlich, verlässlich, rücksichtsvoll und anständig zu sein.