Regierung gibt 35 Millionen Euro für Erforschung psychischer Krankheiten

Regierung gibt 35 Millionen Euro für Erforschung psychischer Krankheiten
Die Bundesregierung unterstützt die Erforschung von Ursachen, Diagnose und Therapien psychischer Krankheiten in den nächsten vier Jahren mit 35 Millionen Euro.

Der Koalition sei die Bekämpfung von Volkskrankheiten außerordentlich wichtig, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Montag bei der Vorstellung eines neues Forschungsnetzes in Berlin. Psychische Krankheiten zählten inzwischen zu den Volkskrankheiten.

###mehr-artikel###Zum neuen Forschungsnetz gehören nach Angaben Wankas neun auf einzelne Krankheiten spezialisierte Verbünde. Dazu zählen Depression, bipolare Störungen, Schizophrenie, Angststörungen, Suchterkrankungen, Autismus und die sich auch im Erwachsenenalter fortsetzende Aufmerksamkeitsdefizitstörung.

Zu den beteiligten Forschungseinrichtungen zählen die Berliner Charité, das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, die Technische Universität Dresden, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen sowie die Universitäten Marburg, München und Regensburg.

Ministerin mahnt mehr Vorsorge an

Wanka sagte, psychische Krankheiten seien für Betroffene und deren Angehörige außerordentlich belastend. Ziel sei es, mithilfe der Forschung zu einer verbesserten Versorgung und Prävention zu kommen. Dabei gehe es unter anderem um die Erprobung neuer medikamentöser, aber auch nicht-medikamentöser Therapien. Unterstützt werde auch die Grundlagenforschung, um mehr über die Ursachen psychischer Erkrankungen zu erfahren.

Nach Angaben des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) rangieren psychische Erkrankungen inzwischen unter den fünf häufigsten Gründen für einen Arbeitsausfall. Die Krankheitstage haben demnach von 2002 bis 2012 um nahezu 67 Prozent zugenommen.