Papst empfängt französischen Präsidenten Hollande

Papst empfängt französischen Präsidenten Hollande
Papst Franziskus hat den französischen Präsidenten François Hollande am Freitag in Audienz empfangen.

Bei der Begegnung hätten beide die Bereitschaft zu Dialog und konstruktiver Zusammenarbeit betont, teilte der Vatikan nach dem Treffen mit. Mit Bezug auf die Menschenwürde seien aktuelle Themen wie Familie, Bioethik, Respekt vor Religionsgemeinschaften und Schutz von Kultorten erörtert worden, hieß es in der offiziellen Erklärung.

Die katholischen Bischöfe in Frankreich hatte zuletzt in scharfer Form gegen die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partner sowie die Erleichterung von Schwangerschaftsabbrüchen protestiert. Auch eine von Hollande im Januar angekündigte Gesetzesinitiative zur Legalisierung von aktiver Sterbehilfe stößt bei der katholischen Kirche auf Kritik.

Freude über Freilassung eines Priesters in Kamerun

Bei dem halbstündigen Gespräch zwischen dem Papst und dem Präsidenten ging es überdies um internationale Fragen wie Armut, Entwicklung, Migration und Umwelt. Mit Blick auf den Nahen Osten und einige Konfliktregionen Afrikas hätten beide Seiten die Hoffnung geäußert, dass in den betroffenen Staaten das friedliche Zusammenleben durch Dialog und die Teilhabe aller Gesellschaftsgruppen im Respekt vor den Rechten aller, vor allem der ethnischen und religiösen Minderheiten, wiederhergestellt werde.

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Zur Delegation von Hollande gehörte neben dem für Religion und Weltanschauungen zuständigen Innenminister Manuel Valls auch der französische Priester Georges Vandenbeusch. Der Pater war Mitte November aus seiner Gemeinde Nguetchewe im Norden Kameruns als Geißel genommen und anschließend vermutlich nach Nigeria verschleppt worden. Dort strebt seit Jahren die Gruppe Boko Haram seit Jahren gewaltsam einen islamistischen Staat an. Vandenbeusch wurde am 31. Dezember freigelassen. Der Papst äußerte sich sehr erfreut über die Begegnung mit dem Geistlichen.

Ziel der ersten Begegnung zwischen dem Papst und Hollande seit dessen Amtsantritt 2012 war es dem Vernehmen nach, Spannungen zwischen der französischen Regierung und der katholischen Kirche zu entschärfen. Hollande trat in der Vergangenheit immer wieder als überzeugter Vertreter der strikten Trennung zwischen Staat und Religion auf, als deren Folge das Tragen religiöser Symbole an staatlichen Schulen und Universitäten untersagt ist.