Malteser-Helfer in Kiew gestorben

Malteser-Helfer in Kiew gestorben
Die Malteser haben sich bestürzt über den Tod eines ihrer Helfer bei den Demonstrationen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gezeigt.

Der Mann, der am Mittwoch auf dem zentralen Platz der Unabhängigkeit (Maidan) erschossen worden sei, habe in den Tagen zuvor in einer Malteser-Feldküche mitgearbeitet, erklärte die Hilfsorganisation am Donnerstag in Köln. "Der junge Mann half, obwohl er selbst kein Malteser war, beim Holzhacken, um die beiden Feldküchen zu betreiben", sagte Michael Lülsdorff, Leiter des Auslandsdienstes der deutschen Malteser.

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Am Mittwoch wurden bei den Protesten gegen die Regierung von Präsident Viktor Janukowitsch nach Medienberichten fünf Menschen getötet, rund 300 wurden verletzt. Die ukrainischen Malteser unterstützen die Demonstranten auf dem Maidan seit Anfang Dezember mit warmen Mahlzeiten und Getränken. Die Helfer verteilen nach Angaben des Hilfswerks täglich rund 4.000 Essen und Zehntausende Becher Tee.

Die Lage auf dem Platz sei sehr unübersichtlich, die Mitarbeiter fürchteten eine weitere Eskalation, sagte Lülsdorff. "Der Leiter der ukrainischen Malteser hat seine Helfer angewiesen, den Küchenbetrieb einzustellen und sich in Sicherheit zu bringen, sobald die Gewalt zunimmt."

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Die proeuropäische ukrainische Opposition demonstriert seit Ende November gegen den Kurs von Präsident Janukowitsch. Derzeit sorgt vor allem ein Gesetzespaket für Unmut, das am Dienstag in Kraft trat. Die Regeln schränken unter anderem die Rechte der Demonstranten an, betreffen aber auch Hilfswerke wie die Malteser. Für sie gelte fortan eine spezielle Besteuerung und eine Sonderkontrolle, erklärten die Malteser.