Weltbild-Beschäftigte wollen katholische Anteilseigner unter Druck setzen

Weltbild-Beschäftigte wollen katholische Anteilseigner unter Druck setzen
Arbeitnehmervertreter und Beschäftigte beim Augsburger Weltbild-Verlag wollen sich mit ihren Protesten zum Erhalt der Arbeitsplätze bei dem angeschlagenen Unternehmen direkt an die katholischen Anteilseigner wenden. Schon ab kommenden Montag soll es eine "Woche der Fürbitten" geben, hieß es am Freitag auf einer Pressekonferenz der Gewerkschaft ver.di und des Weltbild-Betriebsrates in Augsburg.

Erneut Proteste beim Weltbild-Verlag. "Wir wollen dabei möglichst vielen Mitarbeitern die Gelegenheit geben, ihre Meinung gegenüber den katholischen Eignern kundzutun", sagte Tim Bossmann, ver.di-Sprecher im Weltbild-Betriebsrat. Bei verschiedenen Gelegenheiten, bei denen die Eigner zusammenkämen, seien deshalb Aktionen geplant, ergänzte Hubert Thiermeyer, der den Bereich Handel bei der Gewerkschaft ver.di leitet.

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Weltbild gehört den zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin. Mit den Protestaktionen wolle man erreichen, "dass die Eigner sich nicht vom Acker machen", sagte Thiermeyer. Nach Einschätzung der Gewerkschaft gebe es unter den Anteilseignern einige, die sich weiter an Weltbild beteiligten würden. Erstes Ziel müsse sein, "mit diesem Teil weiterzumachen, eventuell auch als Minderheitengesellschafter", erklärte Thiermeyer. Die Proteste wolle man solange fortsetzen, "bis Weltbild gerettet ist".

Weltbild beschäftigt in Augsburg 2.200 Mitarbeiter, bundesweit rund 6.800. Der Verlag hatte am Freitag vergangener Woche Insolvenz angemeldet.