EKD-Ratsvorsitzender fordert mehr Achtung für Partnerschaften

EKD-Ratsvorsitzender fordert mehr Achtung für Partnerschaften
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, hat mehr Achtung für Alleinerziehende, Patchwork-Familien und homosexuelle Lebenspartnerschaften gefordert. "Da werden häufig die gleichen Normen und Werte gelebt wie in der klassischen Familie", sagte Schneider den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Dienstagsausgabe).

"Wir dürfen Menschen mit diesen Lebensleistungen nicht diskriminieren. Das gilt auch für homosexuelle Lebensgemeinschaften", sagte der Theologe. Die Ehe bleibe aber das Leitbild der evangelischen Kirche.

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Mit Blick auf das umstrittene Familienpapier der EKD räumte Schneider ein, dass es Raum für Missverständnisse biete. Es sei von manchen missinterpretiert worden. "Allerdings hätten wir klarer zum Ausdruck bringen sollen, dass die lebenslange Ehe unser Leitbild für ein familiäres Zusammenleben mit Kindern bleibt."

Jesus, Maria und Josef: ähnlich einer Patchwork-Familie

Jesus, Maria und Josef hätten ähnlich wie heutige Patchwork-Familien gelebt, sagte der frühere rheinische Präses: "Diese Familie spiegelt Brüche und Schwierigkeiten des Lebens."

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Nach Kritik vor allem von konservativer Seite an der Orientierungshilfe zur Familie will die EKD ihr Verständnis der Ehe klarer herausstellen. Die 160 Seiten umfassende, sozialpolitisch ausgerichtete Orientierungshilfe "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit - Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken" war im Juni vorgelegt worden. Darin fordert der Rat der EKD, alle Familienformen anzuerkennen und zu stärken, auch homosexuelle Partnerschaften und sogenannte Patchwork-Familien.