Wintereinbruch verschärft Not in Syrien

Foto: dpa/Jamal Nasrallah
Wintereinbruch verschärft Not in Syrien
In einem dringenden Appell haben die Vereinten Nationen am Montag um 6,5 Milliarden US-Dollar für die Syrien-Hilfe gebeten. Es ist die bisher größte Summe, die UN-Hilfswerke für eine humanitäre Katastrophe von der Staatengemeinschaft erbitten.

Zum Jahresende zeichne sich ab, dass 6,3 Millionen Syrer auf Hilfe angewiesen seien, drei Viertel der syrischen Bevölkerung, sagte die UN-Nothilfe-Koordinatorin Valerie Amos in Genf. Mehr als 2,3 Millionen Menschen flohen nach UN-Angaben vor dem Bürgerkrieg aus Syrien.

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Auch 36 private und kirchliche Hilfswerke forderten die Staatengemeinschaft dringend zu einer Aufstockung der Syrien-Hilfe auf. Der Wintereinbruch habe die Not der Menschen in Syrien und der Flüchtlinge in den Nachbarländern verschärft, erklärten die Hilfsorganisationen in Berlin, darunter CARE, Oxfam, Save the Children und World Vision.

Im Juni hatten die Vereinten Nationen um 4,3 Milliarden Dollar für Syrien gebeten. Bis heute seien davon aber erst 62 Prozent überwiesen.

Die syrischen Flüchtlinge im Libanon, in Jordanien, der Türkei, im Irak und Ägypten kämpften ums Überleben. Die meisten hätten alle Ersparnisse aufgebraucht, heißt es in dem Appell. Steigende Mieten, Arzt- und Lebensmittelkosten trieben die Familien in Schulden. Knapp 80 Prozent der syrischen Flüchtlinge leben den Angaben zufolge in Städten und die Lebenshaltungskosten steigen stetig an. Neben der akuten Nothilfe seien auch längerfristige Gesundheits- und Bildungsprogramme für die Flüchtlinge und die Gastländern nötig.