Nach zwanzig Jahren erstmals wieder katholische Synode

Nach zwanzig Jahren erstmals wieder katholische Synode
Erstmals seit mehr als zwanzig Jahren beginnt am Freitag wieder eine Synode in einem katholischen Bistum in Deutschland: In Trier startet die erste zweitägige Vollversammlung mit 280 Geistlichen und Laien.

Bischof Stephan Ackermann kündigte Gespräche über den Glauben sowie Richtungsentscheidungen über den Weg des Bistums in den kommenden Jahren an. Im Gegensatz zur evangelischen Kirche ist eine Synode in der katholischen Kirche unter Beteilung von Klerus und Laien ein seltenes Ereignis.

Die letzte Synode deutscher Katholiken fand 1990 in Augsburg statt, die letzte Synode in Trier gab es 1956. Als besonderes kirchenhistorisches Ereignis gilt die reformorientierte "Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland" von 1971 bis 1975 in Würzburg. Seither nahm nach Ackermanns Worten die Bindung der Menschen an die katholische Kirche ab. Neben personellen und finanziellen Ressourcen schwinde auch die "Ressource Glaube".

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Auch wenn eine katholische Synode kein Parlament im politischen Sinn ist, haben ihre Beschlüsse laut Bistum eine hohe Verbindlichkeit. Letztlich müssen die Beschlüsse aber durch den Bischof in Kraft gesetzt werden. Ackermann kündigte an, die Diskussionen seien keine Alibiveranstaltung, es gebe "keine Maulkörbe".

Zu den etwa 280 Synodalen, die sich mehrmals im Jahr für mehrere Tage treffen, gehören 160 Laien und etwa 120 Priester und Diakone. Gewählt wurden 120 Synodale, 90 wurden vom Bischof berufen und 70 sind von Amts wegen dabei. Sechzig Prozent der Mitglieder sind männlich.