Garnisonkirche: Bürgerinitiative warnt vor Bau einer Ruine

Foto: epd-bild / Rolf Zöllner
Bogen von der Grundsteinlegung zum Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonskirche, dahinter eine provisorische Kapelle mit Ausstellung; rechts die Fassade des historischen Langen Stalls.
Garnisonkirche: Bürgerinitiative warnt vor Bau einer Ruine
Die Bürgerinitiative gegen den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche hat das Millionen-Projekt erneut scharf kritisiert. Mit der geplanten Verwendung von rund zwölf Millionen Euro Bundesmitteln für den Nachbau des rund 40 Millionen Euro teuren Kirchturms werde die Errichtung einer Ruine riskiert, erklärte die Initiative am Donnerstag in Potsdam. Seit zehn Jahren seien keine nennenswerten Summen aus Privatspenden für das Projekt zusammengekommen. Damit sei die Finanzierung weiter unsicher.

###mehr-artikel###Am Freitag ist in Potsdam eine Tagung über das Bauvorhaben geplant. Dazu werden auch der evangelische Berliner Altbischof und Kuratoriumsvorsitzende der Garnisonkirchenstiftung, Wolfgang Huber, und der Theologe Friedrich Schorlemmer erwartet, der dem Projekt kritisch gegenübersteht. Das Bauvorhaben ist nach Angaben der Stiftung das derzeit größte Kirchbauprojekt innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Die 1732 eingeweihte Garnisonkirche wurde im April 1945 bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof zerstört und 1968 in der DDR abgerissen. Der Wiederaufbau ist unter anderem umstritten, weil die evangelische Barockkirche seit der Inszenierung der Reichstagseröffnung im März 1933 auch als Symbol der Machtübernahme Hitlers gilt.