Katholiken in Limburg: Neubeginn mit Tebartz-van Elst unmöglich

Katholiken in Limburg: Neubeginn mit Tebartz-van Elst unmöglich
Der Graben zwischen den Katholiken im Bistum Limburg und ihrem Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst scheint unüberwindbar.

Die Diözesanversammlung sehe das Vertrauensverhältnis zwischen Tebartz-van Elst und seiner Diözese "als so zerstört an, dass ein Neubeginn mit dem Bischof nicht möglich erscheint", heißt es in einer am Sonntag verbreiteten Erklärung der Diözesanversammlung, der 75 Mitglieder zählenden gewählten Vertretung der Katholiken des Bistums. Unabhängig von zu klärenden Detailfragen trage der Bischof die Verantwortung dafür, dass die Kostensteigerung für den Bau des Diözesanen Zentrums verschleiert wurde.

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Papst Franziskus hatte den umstrittenen Limburger Bischof am 23. Oktober vorläufig von seinen Aufgaben als Bischof entbunden. Bis die Vorwürfe geklärt sind, soll er eine Auszeit außerhalb seines Bistums nehmen. Tebartz-van Elst hält sich derzeit in die Benediktinerabtei Metten in Bayern zurückgezogen.

Tebartz-van Elst wird für die Kostenexplosion beim Bau des mindestens 31 Millionen Euro teuren Diözesanen Zentrums in Limburg verantwortlich gemacht. Gegen den 53-Jährigen hat die Staatsanwaltschaft Hamburg zudem einen Strafbefehl wegen falscher eidesstattlicher Erklärungen beantragt. Neben Verschwendungssucht halten die Gläubigen in seinem Bistum dem Bischof einen autoritären Führungsstil vor.

Die Diözesanversammlung erklärte nach Beratungen am Samstag: "Die Kirchenaustrittszahlen in ganz Deutschland zeigen, dass die Vertrauenskrise die katholische Kirche weit über die Grenzen der Diözese Limburg erschüttert hat." Um Vertrauen zurückzugewinnen, sei es unabdingbar, dass die Kommission der Deutschen Bischofskonferenz die Vorgänge um den Bau des Bischofshauses sorgfältig prüft und ihre Ergebnisse öffentlich macht.