Festakt zur Völkerschlacht: Denkmal soll an Frieden erinnern

Festakt zur Völkerschlacht: Denkmal soll an Frieden erinnern
Am Leipziger Völkerschlachtdenkmal ist am Freitag bei einem Festakt die Verantwortung für Frieden und Freiheit angemahnt worden. Ehrengäste pflanzten sogenannte Friedensbäume. Zudem wurde das Völkerschlachtdenkmal nach abgeschlossener Restaurierung feierlich übergeben.

Die Feier war ein Höhepunkt der Gedenkwoche an einen der schlimmsten Kriege Europas.

Jugendliche aus Estland, Schweden, Großbritannien, Frankreich, Italien, der Niederlande, Österreich, Polen, Russland und Deutschland verlasen gemeinsam eine Friedensbotschaft. Das nun restaurierte 100 Jahre alte Denkmal war für rund 120 Millionen Euro saniert worden.

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Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, warnte bei seiner Rede während des Festakts vor wachsenden Ressentiments in der Gesellschaft. "Mit großer Sorge beobachte ich, wie sich in Europa wieder eine Re-Nationalisierung ausbreitet", sagte Schulz. Die Krise drohe die Europäer auseinanderzutreiben.

Längst überwunden geglaubte Vorurteile über andere Völker oder gar Feindbilder seien wieder auf dem Vormarsch, was sich etwa an der Hetze gegen die Roma zeige. "Wir alle müssen einschreiten gegen die Rückkehr von Denkweisen, die immer nur Unglück über die Völker Europas gebracht haben", sagte Schulz weiter.

100.000 Menschen verloren bei der Schlacht ihr Leben

Für den sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) soll gerade das Völkerschlachtdenkmal daran erinnern, nicht mehr gegeneinander Krieg zu führen, sondern "gemeinsam am Haus Europa zu bauen."  Er hoffe, dass die heutige Deutung des Völkerschlachtdenkmals auch für die nachfolgenden Generationen maßgeblich ist. Es gehe darum, "Frieden und Freiheit zu bewahren und nicht zu vergessen, welche Opfer es kostet, diese zu erlangen und welches Leid es bringt, diese wieder zu verlieren."

Die Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 war mit 100.000 Gefallenen das bis dato verlustreichste Gefecht der Menschheitsgeschichte. Damals kämpften die Truppen Österreichs, Preußens, Russlands und Schwedens gegen die Truppen des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte. Die Schlacht beendete die Befreiungskriege gegen die napoleonischen Truppen. 100 Jahre später, im Jahr 1913 wurde das rund 90 Meter hohe Völkerschlachtdenkmal an der Stelle errichtet, an der die meisten Soldaten gefallen waren. Es gehört zu den größten Denkmälern Europas.