Katholischer Sportpfarrer rügt Menschenrechtsverstöße in Katar

Katholischer Sportpfarrer rügt Menschenrechtsverstöße in Katar
44 Arbeiter starben bei dem Bau von Fußballstadien in Katar, dem Ausrichter der Fußball-WM 2022. Das sollte nicht nur den Weltfußball-Verband Fifa beschäftigen, sondern auch die UN, sagt der katholische Sportpfarrer Nonte.

Der Sportpfarrer der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Thomas Nonte, appelliert an die Vereinten Nationen, bei der Regierung von Katar die Menschenrechtsverletzungen auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 anzuprangern. Er hoffe, dass hier Allianzen mit anderen demokratischen Verantwortlichen gesucht würden, sagte er am Mittwoch im Kölner Bistumssender domradio. "Aber auf die Fifa allein würde ich da nicht mein Vertrauen setzen."

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Nach Medienberichten, wonach 44 nepalesische Gastarbeiter in zwei Monaten auf Stadionbaustellen im Golfstaat Katar starben, soll nun die Ethikkommission des Weltfußballverbandes Fifa der Sache nachgehen. Das Thema beschäftigt auch das Fifa-Exekutivkomitee, das an diesem Donnerstag und Freitag in Zürich tagt.

"Die Nachricht von so vielen Menschen, die unter unmöglichen Bedingungen ihre Arbeit verrichten müssen, ist ein Schock für jeden verantwortlichen Menschen in einer demokratischen Welt", unterstrich Nonte. Er hoffe, dass der Fußball ein "große Aufmerksamkeit auf diese kleine, reiche Land" lenke. "Kein Mensch kann da zusehen", sagte er und sprach von einem Verbrechen an der Menschenwürde.

Eine Drohung der Fifa, die Vergabe der WM dem Staat Katar angesichts der Zustände zu entziehen, könnte nach Nontes Auffassung Wirkung zeigen. Auch die Einrichtung von Kontrollen oder Entsendung von Kommissionen könnten etwas bewegen. Zudem seien hier die muslimischen Glaubensbrüder und -schwestern gefragt. Katar sei ein muslimisch geprägtes Land. Hier gehe es um "die große Herausforderung der Menschlichkeit jeder Religion", sagte der Sportpfarrer.