Gottesdienst zum 40. Jahrestag des Militärputsches in Chile

Gottesdienst zum 40. Jahrestag des Militärputsches in Chile
Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kapelle im Präsidentenpalast in Santiago hat die chilenische Regierung den 40. Jahrestag des Militärputschs begangen.

"Nach 40 Jahren ist es Zeit, nicht zu vergessen, aber die Traumata der Vergangenheit zu überwinden", sagte der konservative Staatspräsident Sebastián Piñera am Mittwoch.

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Vertreter der sozialistischen Opposition nahmen an der Feier nicht teil. Bereits am Montag hatten Vertreter der beiden politischen Lager in getrennten Veranstaltungen an den Putsch von 1973 erinnert. Die Reden waren vom Wahlkampf geprägt. Am 17. November wird in Chile gewählt.

In der Nacht zum Mittwoch war es am Rand von spontanen Protesten in mehreren Städten zu Zwischenfällen gekommen. Die Polizei rückte aus, um brennende Barrikaden und Autos zu löschen und Straßenblockaden zu räumen. Nach Polizeiangaben wurden 68 Menschen vorübergehend festgenommen.

Tausende Menschen während der Diktatur gefoltert und ermordet

Das chilenische Militär hatte am 11. September 1973 gegen die demokratisch gewählte Regierung des Sozialisten Salvador Allende geputscht und unter Diktator Augusto Pinochet die Macht übernommen. Während der Diktatur wurden mehr als 3.000 Menschen getötet und Zehntausende gefoltert. 1990 gelang die Rückkehr zur Demokratie. Pinochet starb 2006 mit 91 Jahren, ohne sich vor Gericht für Menschenrechtsverletzungen verantworten zu müssen.