Filmtipps: Diese Woche neu im Kino

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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Dean Parisots "R.E.D. 2" mit Bruce Willis sowie "The Congress", eine Darstellung der Hollywoodindustrie der Zukunft.

R.E.D. 2 (USA 2013)

Unter dem Motto "Noch Älter. Härter. Besser" schickt Regisseur Dean Parisot in der Fortsetzung von "R.E.D." erneut ein spektakuläres Seniorenteam um Bruce Willis, John Malkovich und Helen Mirren auf eine actionreiche Agentenmission. Dabei dient die Suche nach einer verschwundenen Nuklearwaffe nur als Vorwand für sprühende Wortgefechte und liebevolle Kabbeleien unter Freunden, Feinden und Liebenden. Neben aus dem ersten Teil bekannten Ex-Agenten, die dem Alter mit Selbstironie und gelassener Coolness trotzen, mischen dieses Mal auch Anthony Hopkins (als wahnsinnig-genialer Wissenschaftler) sowie Catherine Zeta-Jones (als mysteriöse Verführerin) mit und erweitern das große Star-Ensemble. Auch rasante Action-Sequenzen und eine ordentliche Portion schwarzen Humors gehören zu dieser Agentenkomödie mit Schwung.

Regie: Dean Parisot. Drehbuch: Jon Hoeber, Erich Hoeber. Mit: Bruce Willis, John Malkovich, Mary-Louise Parker, Helen Mirren, Anthony Hopkins, Catherine Zeta-Jones, Brian Cox. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 16 Jahre.

The Congress (Israel/Deutschland/Polen/Luxemburg/Frankreich/Belgien 2013)

Ari Folmans Darstellung der Hollywoodindustrie der Zukunft ist eine freie Adaption des Science-Fiction-Klassikers "Der futurologische Kongress" von Stanislaw Lem. Um ihre Karriere zu retten und ihre finanziellen Probleme zu lösen, lässt die Schauspielerin Robin Wright von einem großen Hollywoodstudio eine perfekte, niemals alternde digitale Kopie ihrer selbst erstellen, die sie auf der Leinwand ersetzen soll. Gegen eine hohe Abfindungssumme tritt Robin alle Rechte an ihrer öffentlichen Identität ab und geht ins Exil. Als sie nach 20 Jahren zurückkehrt, sieht sie sich mit einer vollkommen veränderten Welt konfrontiert, in der die Studios die Wahrnehmung der Menschen mit ganz neuen Mitteln kontrollieren. Die Grenzen zwischen Realität und Illusion verschwimmen, die Mechanismen der Hollywood-Traumfabrik werden philosophisch infrage gestellt.

Regie und Drehbuch: Ari Folman. Mit: Robin Wright, Harvey Keitel, Jon Hamm, Danny Huston, Kodi Smit-McPhee, Sami Gayle, Paul Giamatti. Länge: 122 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Michael Kohlhaas (Frankreich/Deuschland 2013)

Im 16. Jahrhundert führt der Pferdehändler Michael Kohlhaas (Mads Mikkelsen) eigentlich ein glückliches Familienleben, bis ihm eines Tages auf dem Weg zum Markt von einem Verwalter des neuen Barons scheinbar willkürlich die Pferde abgenommen und zugrunde gerichtet werden. Als seine Beschwerde vor Gericht abgewiesen und seine geliebte Frau bei einem Gerechtigkeitsgesuch zu Hofe tödlich verletzt wird, startet der stolze Kohlhaas einen unerbittlichen und blutrünstigen Rachefeldzug gegen die Obrigkeit, der mehr und mehr außer Kontrolle gerät. Arnaud des Pallières hat die berühmte Novelle Heinrich von Kleists als modernen, europäischen Western mit einem ausdrucksstarken Mads Mikkelsen als eisernem Einzelkämpfer verfilmt.

Regie: Arnaud des Pallières. Buch: Christelle Berthevas, Arnaud de Pallières. Mit: Mads Mikkelsen, Mélusine Mayance, David Kross, Bruno Ganz, Denis Lavant, Delphine Chuillot. Länge: 122 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Il Futuro (Chile/Deutschland/Italien/Spanien 2013)

Nach dem Unfalltod der Eltern versuchen die Geschwister Bianca und Tomás ohne wirklichen Erfolg, sich mit kleinen Gelegenheitsjobs über Wasser zu halten. Aus ihrer finanziellen Notlage heraus schmieden sie den Plan, einen erblindeten, alten Ex-Filmstar namens "Maciste" auszurauben. Bianca kommt dabei die Rolle zu, das Vertrauen des Alten zu gewinnen und den in seiner stattlichen, labyrinthartigen Villa versteckten Geldtresor zu finden. Im Laufe ihrer Besuche entwickelt Bianca jedoch eine immer größere Sympathie für den geheimnisvollen Maciste, die den ursprünglichen Plan aus dem Ruder laufen lässt. In einer traumähnlichen und teilweise märchenhaften Bildsprache erzählt Alicia Scherson in ihrer Adaption von Roberto Bolanos "Lumpenroman" eine spannende Coming-of-Age-Geschichte, die auch als sozialkritischer Kommentar zu den Folgen der Finanzkrise gelesen werden kann.

Regie und Drehbuch: Alicia Scherson (nach einem Roman von Roberto Bolaño). Mit: Luigi Ciardo, Manuela Martelli, Rutger Hauer, Nicolas Vaporidis. Länge: 98 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.