Grünhelme: Deutscher Geisel in Syrien gelingt die Flucht

Grünhelme: Deutscher Geisel in Syrien gelingt die Flucht
Ein in Syrien entführter deutscher Ingenieur der Hilfsorganisation Grünhelme ist wieder frei.

Er habe sich nach 111 Tagen in der Hand von Islamisten selbst befreien können, sagte Grünhelme-Gründer Rupert Neudeck dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch). Der 72-jährige Helfer stemmte nach seinen Angaben eine Aluminiumtür auf, als die Bewacher schliefen. In einem mehrstündigen Fußmarsch sei er zur türkischen Grenze gelangt, wo ihn örtliche Rebellen über die Grenze in die Südtürkei gebracht hätten.

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Der Mann war Mitte Mai gemeinsam mit zwei weiteren Helfern der Grünhelme in der nordsyrischen Kleinstadt Harem nahe der türkischen Grenze verschleppt worden. Sie arbeiteten nach Angaben ihrer Organisation als erste westliche Helfer im zerstörten Harem, wo sie eine Klinik aufbauen wollten, und lebten dort bewusst unter den Bewohnern. Die beiden anderen Helfer waren bereits im Juli frei gekommen. Alle drei hätten sich selbst befreit, es sei kein Lösegeld geflossen, betonte Neudeck. Für den jetzt in die Türkei geflohenen Ingenieur seien zuletzt 25 Millionen Euro Lösegeld gefordert worden.

Die 2003 gegründeten Grünhelme wollen nach eigenen Angaben die Tradition des amerikanischen Peace Corps wieder aufleben lassen. Der Verein verfolgt einem religionsübergreifenden Ansatz und baut mit Hilfe von Spendengeldern Straßen, Schulen, Krankenhäuser und Kirchen.