Ausstellung erinnert an Synagoge in Halberstadt

Ausstellung erinnert an Synagoge in Halberstadt
Mit einer Ausstellung wird in Halberstadt an die Einweihung der 1938 zerstörten Synagoge vor 300 Jahren erinnert.

Anhand ausgewählter Beispiele werden dabei Bezüge und Verflechtungen des jüdischen und christlichen Sakralbaus im 17. und 18. Jahrhundert dargestellt, wie die Moses-Mendelssohn-Akademie am Mittwoch ankündigte. Die Eröffnung der Ausstellung "Verborgener Glanz - Die Große Synagoge in Halberstadt und der barocke Synagogenbau in Mitteleuropa" ist für den 30. September geplant.

Halberstadt war Zentrum der jüdischen Orthodoxie

Mit den Synagogen in Halberstadt und Berlin seien Anfang des 18. Jahrhunderts die ersten selbstbewussten Großbauten jüdischer Gemeinden im deutschsprachigen Gebiet entstanden, hieß es. Die Synagogenbauten bildeten in der Folge einen festen Bestandteil der barocken Sakralarchitektur im Mitteleuropa.

Halberstadt galt bis zur NS-Zeit neben Frankfurt am Main als Zentrum der jüdischen Orthodoxie in Deutschland. Der genaue Tag der Einweihung der Großen Synagoge im Jahr 1712 ist nicht bekannt. In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde sie geplündert. Weil es den Nationalsozialisten offenbar zu gefährlich war, das zwischen Fachwerkhäusern befindliche Gebäude anzuzünden, zwangen sie die Gemeinde Wochen später, die Synagoge selbst abzureißen.